Der niederländische TV-Reporter Sjoerd den Daas wurde während einer Live-Schalte von einem chinesischen Security-Guard bedrängt.

Der niederländische TV-Reporter Sjoerd den Daas wurde während einer Live-Schalte von einem chinesischen Security-Guard bedrängt. Foto: Screenshot/NOS

„Einmaliger Ausrutscher“? TV-Reporter legt nach Störung gegen IOC nach

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Der niederländische TV-Reporter Sjoerd den Daas wird in einer Live-Schalte von chinesischen Sicherheitskräften an der Arbeit gehindert. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) spielt den Vorfall allerdings weiterhin runter und spricht von einem „einmaligen Ausrutscher“.

Doch das wollte Sjoerd den Daas nicht so stehen lassen. Also meldete sich der TV-Reporter, der nach der Olympia-Eröffnungsfeier in Peking ungewollt über die Grenzen seiner niederländischen Heimat hinaus in die Schlagzeilen geraten war, selbst zu Wort: Ein Einzelfall, so den Daas, sei das Vorgehen der Sicherheitskräfte am Abend der Olympia-Eröffnungsfeier beileibe nicht gewesen.

Olympia 2022: Reporter den Daas an der Arbeit gehindert

Was war passiert? Bei einer Live-Schalte seines öffentlich-rechtlichen Senders NOS vor der Zeremonie im „Vogelnest“ drängte ein Mann, der eine Armbinde mit der Aufschrift „Public Safety Volunteer“ trug, den Daas ohne Vorankündigung aus dem Bild. Der Reporter verstand die Welt nicht mehr, immerhin war ihm und seinem Team dieser Platz vor dem Stadion von der Polizei zugewiesen worden.

„Auf Nachfrage konnte uns keiner sagen, was wir falsch gemacht haben“, schrieb den Daas am Samstag bei Twitter und stellte klar: „In den vergangenen Wochen sind wir wie viele andere Kollegen mehrere Male von der Polizei behindert oder gestoppt worden, als wir über die Spiele berichteten.“ Die IOC-Darstellung von einem „übereifrigen Beamten“ sei daher schwer nachzuvollziehen.

Olympia 2022: IOC spricht von „einmaligem Ausrutscher“

Das Internationale Olympische Komitee bemühte sich um Schadensbegrenzung. „Diese Dinge passieren, es war ein einmaliger Ausrutscher“, sagte Sprecher Mark Adams auf einer Pressekonferenz: „Wir versichern Ihnen, dass sie innerhalb der Blase ihrer Arbeit nachgehen können.“ Mit NOS sei über den Vorfall bereits zweimal gesprochen worden. „Ich denke, damit sollte die Sache dann auch erledigt sein“, so Adams. NOS bestritt allerdings jeglichen Austausch mit dem IOC über den Vorfall.

Den Daas hatte nach dem Zwischenfall seine Arbeit auf „einem Parkplatz um die Ecke“ fortsetzen dürfen. Die IOC-Ausrede wollte der erfahrene Korrespondent für China und Asien aber nicht unkommentiert stehen lassen. Seine Erwiderung schloss er mit den Worten: „Und jetzt zurück an die Arbeit.“ (sid)

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