Das geheime Leben unserer Bäume – so sehen sie wirklich aus
Sie prägen das Straßenbild der Hansestadt, reinigen die Luft und fördern gleichzeitig die Erholung: Hamburgs Straßenbäume. Insgesamt 244.000 Stück ragen davon in die Höhe. Ihre volle Größe bleibt den Blicken allerdings verborgen, denn die Wurzeln reichen oft metertief in den Boden herein. Das ältesten Exemplare sind Hunderte Jahre alt – eins davon ist an einem ungewöhnlichen Ort zu finden.
Illustrationen geben hier eine ungefähre Vorstellung davon, wie das geheime Leben unserer Bäume unter dem Hamburger Asphalt aussieht.
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Sie prägen das Straßenbild der Hansestadt, reinigen die Luft und fördern gleichzeitig die Erholung: Hamburgs Straßenbäume. Insgesamt 244.000 Stück ragen davon in die Höhe, die Hälfte davon ist älter als 40 Jahre alt. Ihre volle Größe bleibt den Blicken allerdings verborgen, denn die Wurzeln reichen oft metertief in den Boden herein. Diese Illustrationen geben eine ungefähre Vorstellung davon, wie es unter dem Hamburger Asphalt aussieht.
Mehr als 300 Arten schlagen ihre Wurzeln an Hamburgs Straßen. Die dominierenden Gattungen liegen laut der Umweltbehörde bei den Linden (53.171 Stück), dicht gefolgt von den Eichen (49.604 Stück). Dahinter kommen 30.331 Ahorn-Bäume und auf Platz 4 die 11.037 Hainbuchen. Der baumreichste Bezirk ist Wandsbek mit fast 60.000 Straßenbäumen, dahinter liegt Bergedorf.
Platz 1 der Straßenbäume: Die Linde in Hamburg
Die Linde findet sich an vielen prominenten Orten in der Hansestadt, unter anderem am Jungfernstieg oder an der Esplanade. Diese bilden wie die meisten Laubbäume ein sogenanntes Herzwurzelsystem aus. In ihren jungen Jahren schieben die Linden dazu eine dicke, kräftige Pfahlwurzel in den Boden, von er sich ein Geflecht an waagerechten Wurzeln ausdehnt. Dieses System bietet die größtmögliche Durchwurzelung des Bodens und erlaubt es dem Baum, sich sicher gegen Stürme zu verankern.
Platz 2 der Straßenbäume: Die Eiche in Hamburg
Die beiden ältesten Straßenbäume in Hamburg sind Stieleichen und stammen aus dem Jahr 1720. Sie stehen am Albertiweg in Altona und in Harburg an der Cuxhavener Straße. Das Exemplar in Altona ist mit einem Stammumfang von 4,80 Meter und einem Kronendurchmesster von 20 Meter einer der mächtigsten Bäume der Stadt. Umso mächtiger und gewaltiger ist das dazugehörige Pfahlwurzelsystem. Bäume mit diesem Wurzelsystem bilden eine zentrale, senkrecht in den Boden wachsende Hauptwurzel aus. Die Eiche nimmt durch die Hauptwurzel Wasser und Nährstoffe in tiefen Regionen auf und ist ideal gegen Wind geschützt.
Platz 3 der Straßenbäume: Der Ahorn in Hamburg
Unter den Hamburger Ahorn-Straßenbäumen versteckt sich wie bei den Linden ein ausgeprägtes Herzwurzelsystem. Das heißt, eine Pfahlwurzel bildet ein Geflecht an weiteren waagerechten Wurzeln aus. Der bekannteste Ahorn in Hamburg ist zwar kein Straßenbaum, aber immerhin Nationalerbe und steht im Altoaner Hirschpark. Dieser hat einen Stammumfang von 5,55 Meter und ist etwa 270 Jahre alt.
Platz 4 der Straßenbäume: Die Hainbuche in Hamburg
Am vierthäufigsten ist an Hamburgs Straßen die Hainbuche zu finden, zum Beispiel an der Straße Heuberg im Bezirk Mitte oder auch auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Bei ungebremstem Wachstum hat die Hainbuche im Alter von 25 bis 30 Jahren, ebenso wie die Linden und der Ahorn, ein massives Herzwurzelwerk mit strahlenartigem Aufbau entwickelt.
Die großen Wurzeln der uralten Hamburge Straßenbäume haben allerdings auch mit Problemen zu kämpfen, denn unterirdisch wird es eng: Asphaltierte Straßen, Parkplätze, Leitungen und Rohre nehmen den Wurzeln den Platz weg. Doch von deren Gesundheit un Funktionsfähigkeit hängt die Existenz des ganzen Baums ab. Abhilfe schaffen soll unter anderem ein Projekt des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) für die Linden an der Esplande: Hier werden Parkflächen neugestaltet, sodass die Baumwurzeln wieder mehr Platz haben.