Nach Bank-Coup bei Hamburg: SEK-Razzien in Berlin – Hinweise auf Clan-Kriminalität
Vor wenigen Tagen hat die Polizei noch erste Phantombilder und Fotos von Verdächtigen veröffentlicht, die mit dem spektakulären Haspa-Raub in Norderstedt bei Hamburg im August zu tun haben sollen. Nun hat es in Berlin am Freitagmorgen mehrere Razzien des Spezialeinsatzkommandos (SEK) gegeben.
Mehrere Wohnungen und ein Juwelier in den Stadtteilen Neukölln, Mariendorf, Spandau und Charlottenburg wurden von den Kräften gefilzt. Unterstützt wurde die Polizei aus Schleswig-Holstein dabei auch von der Berliner Polizei.
- Deutsch (Deutschland)
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Vor wenigen Tagen hat die Polizei noch erste Phantombilder und Fotos von Verdächtigen veröffentlicht, die mit dem spektakulären Haspa-Raub in Norderstedt bei Hamburg im August zu tun haben sollen. Nun hat es in Berlin am Freitagmorgen mehrere Razzien des Spezialeinsatzkommandos (SEK) gegeben.
Mehrere Wohnungen und ein Juwelier in den Stadtteilen Neukölln, Mariendorf, Spandau und Charlottenburg wurden von den Kräften gefilzt. Unterstützt wurde die Polizei aus Schleswig-Holstein dabei auch von der Berliner Polizei.
Nach Bank-Coup bei Hamburg: SEK-Razzien in Berlin
Die Beamten gehen davon aus, dass die Verdächtigen – alle offenbar einem bekannten kriminellen Clan in der Hauptstadt angehörig – für eine Reihe komplexer Diebstähle verantwortlich sind. Die Zusammenhänge würden überprüft, heißt es vonseiten der Polizei. Im Einzelnen geht es um Verbrechen in Berlin, Dresden, Norderstedt und Hamburg.
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In Altona hatten Verbrecher im vergangenen Jahr versucht, mit einem Kernbohrer in den Tresorraum der Haspa an der Holstenstraße zu gelangen. „Die Tat war minutiös vorbereitet“, so ein Polizeisprecher. Sogar die Anlage für die Videoüberwachung sei manipuliert worden. Ein Tatverdächtiger wurde im November dieses Jahres festgenommen – laut MOPO-Informationen jemand aus dem Berliner Clan-Milieu.
Und auch beim Fall in Norderstedt, bei dem die Täter eine Wohnung oberhalb der Bank angemietet hatten, wurde ein Kernbohrer benutzt: Mit diesem bohrten sie ein Loch durch den Boden der angemieteten Wohnung, um so direkt in den Tresorraum zu gelangen. Sie leerten 600 Schließfächer, der Wert der Beute soll im Millionen-Bereich liegen.
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Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ berichtete am Mittwoch über den Fall. Die Haspa und die Staatsanwaltschaft Kiel hatten zuvor 55.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. Im Frühjahr 2020 hatte eine Bankmitarbeiterin bereits einen Mann bemerkt, der sich sehr auffällig im Bereich vor dem Tresorraum umgesehen haben soll. Die Polizei sucht mit Phantombildern und Fotos aus Überwachungskameras.
Berliner Polizei-Gewerkschaft: „Kann niemanden überraschen“
„Aufgrund der letzten Jahre kann es niemanden überraschen, dass bei derart spektakulären Straftaten auch immer wieder Spuren nach Berlin und zu bereits bekannten Protagonisten führen“, erklärte die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) am Freitag. „Die Sprösslinge besagter Familie haben mehrfach bewiesen, dass sie zu kriminellen Handlungen fähig sind und sich auch von Verurteilungen nicht wirklich abschrecken lassen. Letztlich muss der eingeschlagene Weg, Gesetzesübertretungen konsequent zu verfolgen und Vermögen zu beschlagnahmen, weitergehen.“ (dg)