FDP will im Bundestag nicht mehr neben der AfD sitzen
Im Bundestag sitzt die FDP fast ganz rechts. Nur die AfD ist noch weiter rechts außen platziert. Diesen Zustand wollen die Liberalen nun ändern. Offiziell erstens, weil sie sich selbst politisch in der Mitte verorten. Und zweitens, weil sie schlicht genervt sind vom krakeelenden Nachbarn.
„Wir hören ja nicht nur das, was die AfD in die Mikrofone sagt“, so der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Marco Buschmann. „Wir hören auch das Getuschel und Gezische der Abgeordneten. Es ist schwer, diese Sprüche zu ertragen. Er selbst wurde von Beatrix von Storch (AfD) schon als „Terrorist“ beschimpft.
FDP möchte mit Union die Plätze tauschen
Schon 2017 hatte die FDP einen Versuch gestartet, nun den zweiten. Bislang sitzen im Parlamentsrund von rechts nach links: AfD, FDP, CDU/CSU, Grüne, SPD und Linke. Die Liberalen würden gerne mit der Union die Plätze tauschen.
Die allerdings lehnt das ab: „Die jetzige Sitzordnung ist die traditionelle und sie hat sich bewährt“, so der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer. Eine Änderung käme nicht in Frage. Bei der ersten Sitzung des neuen Bundestags am 26. Oktober bleibt nun vorerst alles beim Alten.
Grüne setzten sich 1983 durch und in die Mitte
Kämpfe um die Sitzordnung haben Tradition, auch wegen der guten mittigen Plätze vor den TV-Kameras. 1983 wollte die Union die frisch eingezogenen Grünen nach links verbannen. Die setzten sich durch und landeten in der Mitte.
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In den aktuellen Fall könnte bei einer Ampel Bewegung kommen. SPD, Grüne und FDP könnten gemeinsam eine neue Sitzordnung beschließen. Und dann nebeneinander sitzen. (km)
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