Hamburger Tafel schlägt Alarm: Viele Familien in Not
Die Hamburger Tafel versorgt Bedürftige mit Lebensmitteln – und macht jetzt auf ein Problem aufmerksam: Corona hat die Lage vieler Familien verschlechtert. Und damit steigt die Zahl der Menschen, die Hilfe brauchen.
„Während der Corona-Krise haben viele Menschen ihren Job verloren oder sind immer noch auf Kurzarbeit angewiesen“, sagt Vorstandsmitglied Julia Bauer. Vor Corona habe das soziale Logistikunternehmen in Hamburg im Durchschnitt 30.000 Menschen versorgt, das seien deutlich mehr geworden. „Vor allem viele Familien sind in den vergangenen eineinhalb Jahren ins Schleudern geraten“, sagte Bauer.
In Jenfeld, Steilshoop und Schnelsen sind drei größere neue Ausgabestationen entstanden. Vor der Coronakrise wurden pro Woche etwa 40 Tonnen Lebensmittel verteilt. „Das ist mittlerweile auf das Doppelte angestiegen“, sagte Bauer. Auch das Spendenaufkommen sei während der Corona-Pandemie gestiegen, „aber wir hatten auch exorbitante Ausgaben, die nicht geplant waren.“ So habe die Tafel kleinere Umbauten zum Schutz der Mitarbeiter vorgenommen und außerdem Masken und Tests kostenlos bereitgestellt.
Größtes Problem für die Tafel sei, dass sie nicht weitläufig planen könnte, „weil wir nie wissen, wie hoch das Spendenaufkommen sein wird“. „An Privatpersonen, die gern helfen wollen, kann ich nur appellieren, Fördermitglied zu werden“, sagte Bauer. Auch kleine Beträge von zum Beispiel fünf Euro im Monat könnten bereits enorm helfen. „Eine Fördermitgliedschaft wäre doch auch ein tolles Geschenk zu Weihnachten“, meinte Bauer.
Hamburger Tafel: Viele Familien ins Schleudern geraten
Die Hamburger Tafel beliefert 30 Ausgabestellen und rund 70 soziale Einrichtungen, die die Lebensmittel zu Essen verarbeiten und ausgeben. Täglich holen, sortieren und bringen rund 30 bis 35 ehrenamtliche Helfer das Essen für die Bedürftigen. (mp/dpa)