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HSV-Fans im Volksparkstadion
  • Nach der Pleite im Stadtderby ist der HSV gegenüber seinen Fans in der Bringschuld.
  • Foto: WITTERS

Nach Derby-Pleite: Bekommt der HSV jetzt die Fan-Quittung?

Der große Sturm der Entrüstung hat sich erstmal gelegt. Nach dem 2:3 im Stadtderby beim FC St.Pauli machten viele HSV-Fans ihrem Unmut mithilfe sozialer Netzwerke Luft und warfen den Profis mangelnden Willen vor. Am Sonntag nun soll im Volkspark gegen Darmstadt (13.30 Uhr, live bei Sky) die Wiedergutmachung folgen. Wieviel Geduld aber werden die Anhänger aufbringen, wenn es nicht von Beginn an wie gewünscht laufen sollte?

Zumindest in einem Punkt haben sie jetzt Klarheit. 17.955 Fans dürfen am Sonntag dabei sein, genau 855 (fünf Prozent) mehr als zuletzt noch gegen Dresden. Diese Ansage erhielt der HSV am Mittwoch seitens der Behörden. Erstaunlich, dass die Stadt satte sechs Tage Zeit für diese Entscheidung brauchte. Der Wunsch des Vereins, 25.000 Fans zuzulassen, wurde hingegen abgeschmettert. Fragt sich nur, wie es um die Laune derjenigen bestellt sein wird, die nun dabei sein werden.

Darmstadt ist der Angstgegner des HSV

Der Gegner taugt nach dem Derby-Kater nicht wirklich als Mutmacher. Ausgerechnet Darmstadt. Fünf Mal trafen beide Vereine seit 2016 im Volkspark aufeinander, die triste HSV-Bilanz: ein Remis, vier Pleiten. Eine mentale Hypothek, die durch den Reinfall bei St.Pauli noch verstärkt wird. Unterm Strich stehen Trainer Tim Walter und sein Team bereits am Sonntag mächtig unter Druck.

Halten die Profis ihm stand? Oder gibt es nun auch noch die Derby-Quittung der Fans?

Im Laufe der Trainingswoche hielt sich der Unmut bislang in Grenzen. Nachdem am vergangenen Samstag, dem Tag nach der Derby-Pleite, ein „Versager“-Plakat an den Trainingsplätzen aufgehängt, aber noch vor der Einheit der Profis entfernt worden war, gab es in den darauffolgenden Tagen keine Zwischenfälle. Auch die Ultras halten den Ball flach.

HSV-Fans haben nach der Derby-Pleite mitunter schon resigniert

Wer in die Fan-Kreise hineinlauscht, hört allerdings bereits zu diesem frühen Saison-Zeitpunkt einen gehörigen Schuss Resignation heraus. Tenor: Welche Aktion soll denn bitte noch fruchten, um den Profis zu verdeutlichen, was verlangt wird? Bereits vor der Saison hatten die Ultras eindringlich auf die Wichtigkeit der Derby-Siege hingewiesen, erneuerten diese Sichtweise nach dem Pokalerfolg in Braunschweig (fünf Tage vor dem Stadtderby). Da besuchten einige von ihnen die Profis bei der Rückkehr in den Volkspark, zündeten Pyro, sprachen ihnen Mut zu. Das Resultat: Eine Leistung, die vielen deutlich zu emotionslos erschien.

Offen, wie die Fans nun gegen Darmstadt reagieren werden. Unmutsbekundungen vor dem Anpfiff sind nicht zu erwarten – wohl auch, weil die meinungsstarken Ultras aus solidarischen Gründen auf ihren Stadionbesuch verzichten, ehe nicht das gesamte Ticket-Kontingent ausgeschöpft werden darf. Zu erwarten ist aber, dass die Geduld der Fans bei einem wackligen Beginn deutlich früher an ihre Grenzen stoßen dürfte.

Stadt lässt 855 zusätzliche Fans zum HSV-Spiel zu

Mittlerweile ist ja zumindest klar, wie viele Tickets der HSV veräußern darf. Rund 15.000 Karten sind bislang weg, das Vorgehen der Stadt aber sorgte für Kopfschütteln und Irritationen im Volkspark. Sechs Tage brauchten die Behörden, um zu der Entscheidung zu kommen, die 17.100 Tickets um 855 Gäste-Karten zu ergänzen. Resultat der Hängepartie: Eine Versendung der Tickets nach Darmstadt sei aufgrund der Kürze der Zeit bis zum Spiel nicht mehr möglich, teilte der HSV mit. Gäste-Fans müssen sich ihre Karten online über den HSV besorgen – und dann im Zweifelsfall auch zwischen Hamburger Fans sitzen. Ein Ticket-Chaos, das die Stadt zu verantworten hat.

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