Mordfall Fabian: Anwältin der Mutter äußert sich – TV-Team entdeckt mögliche Spur
Vier Wochen nach dem gewaltsamen Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow sitzt eine 29-jährige Frau in Untersuchungshaft. Die Tatverdächtige schweigt bislang zu den Vorwürfen. Die Anwältin von Fabians Mutter hat sich nun geäußert. Inzwischen könnte es ein mögliches weiteres Beweisstück geben.
Gegenüber „Bild“ sagte Christine Habetha, die Anwältin von Fabians Mutter Dorina L., ihre Mandantin habe die Nachricht von der Festnahme „mit einer Mischung aus Bestürzung, Entsetzen, aber auch Erleichterung“ aufgenommen. Habetha erklärte weiter: „Vor allem ist da Bestürzung darüber, dass meine Mandantin die Beschuldigte kennt. Sie sagt, die Beschuldigte war dem Kind eigentlich zugetan. Sonst hätte sie gar nicht veranlasst, dass Fabian dort so oft war. Für den Kleinen war das eine Art zweites Zuhause.“
Verbrannte Leiche im Tümpel gefunden – Ex des Vaters in Haft
Die 29-jährige Gina H. war mehrere Jahre mit Fabians Vater liiert. Sie hat selbst ein Kind im gleichen Alter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Rostock wurde sie am Donnerstag nach Durchsuchungen in Reimershagen festgenommen. Gegen sie erließ das Amtsgericht Rostock am Freitag Haftbefehl wegen Mordverdachts. Oberstaatsanwalt Harald Nowack sagte, die Beschuldigte äußere sich derzeit nicht. Der Verdacht ergebe sich aus Indizien.

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Fabian war am 10. Oktober verschwunden. Seine Mutter meldete ihn am Abend als vermisst. Vier Tage später wurde seine verbrannte Leiche an einem Tümpel bei Klein Upahl gefunden – rund 15 Kilometer von Güstrow entfernt. Laut Obduktion wurde der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens. Er sei vermutlich nicht am Fundort getötet, sondern dorthin gebracht und angezündet worden, um Spuren zu verwischen.
Fernsehteam entdeckt mögliche Spur
Nach RTL-Informationen könnte es inzwischen ein mögliches weiteres Beweisstück geben. Ein Fernsehteam des Senders war für einen Dreh am Leichenfundort in Klein Upahl, als eine Spaziergängerin dem Team eine schwarze Plastiktüte übergab – darin ein verkohlter Lederhandschuh, den sie rund 100 Meter vom Fundort entdeckt hatte. Ob der Handschuh mit der Tat in Verbindung steht oder nur zufällig dort lag, ist bislang unklar. RTL hat das Fundstück an die Polizei übergeben; die Ermittler prüfen nun, ob es sich dabei um eine Spur handelt.
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Das mögliche Motiv ist weiter unklar. Die Ermittlungen dauern an. Im Herbst soll Fabians Vater die Beziehung zu Gina H. beendet haben. Pastor Jens-Peter Schulz von der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde Güstrow sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Uns bewegt alle die Frage nach dem Warum. Ich wünsche Fabians Familie, dass sie Trost und Beistand findet.“ (apa/dpa)
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