Jackson Irvine bei seinem Kurzeinsatz gegen Mönchengladbach

Jackson Irvine bei seinem Kurzeinsatz gegen Mönchengladbach Foto: WITTERS

Braucht St. Pauli jetzt Irvines Führungsqualität? Blessin über die Startelf-Chancen

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Der Kapitän geht in die Luft. Jackson Irvine freut sich über die erste Nominierung für Australiens Nationalteam seit seiner schweren Verletzung im April und der monatelangen Pause und fliegt kommende Woche in die USA, wo die „Socceroos“ zwei Länderspiele gegen Venezuela und Kolumbien bestreiten. Obwohl der Mittelfeldmann wieder fit ist, hat es bei seinem FC St. Pauli zuletzt nur für zwei Mini-Einsatze gereicht. Muss Trainer Blessin mehr Irvine wagen? Eine knifflige Frage.

Die Mannschaft kann mehr Emotionen, mehr Kommunikation und mehr Führung auf dem Feld gebrauchen, das haben die jüngsten Auftritte gezeigt. Was liegt da näher, als nach sechs Niederlagen in Serie und vor dem Auswärtsspiel in Freiburg am Sonntag (17.30 Uhr, libve bei DAZN) an den Kapitän zu denken, der bis zu seiner Verletzung Kopf und einer der wichtigsten Leader der Mannschaft auf dem Rasen war?

Blessin erklärt, warum Irvine noch nicht mehr gespielt hat

Viel gespielt hat Irvine bislang noch nicht. Rund zehn Minuten beim 0:2 in Frankfurt, offiziell sein Comeback, und noch einmal so lange bei der 0:4-Klatsche gegen Mönchengladbach am Millerntor.

Trainer Alexander Blessin räumt ein, dass der ursprüngliche Aufbau-Plan für den Spielführer längere Einsätze als Steigerung vorgesehen hatte, aber die Spielverläufe dies nicht entsprechend „hergegeben“ hätten, was ein Stück weit „bitter“ sei. Denn: „Wir wollen ihn sukzessive aufbauen und mehr Spielzeit geben.“

Körperlich ist Irvine, mit dem Blessin bei dieser Thematik im „engen Austausch“ ist, schon wieder auf einem Level für deutlich längere Einsätze, aber es fehlt die Spielpraxis und dadurch Rhythmus, Timing und Abstimmung mit den Nebenleuten. Die holt man sich aber auch nur durch – richtig – Spiele. Eine Zwickmühle.

Kann Irvine überhaupt schon Anführer auf dem Rasen sein?

In den letzten Spielen haben die zu Saisonbeginn so starken James Sands und Joel Chima Fujita auf der Doppel-Sechs nicht mehr so gespielt, dass sie unverzichtbar oder gesetzt sind. Ein Wechsel und damit auch mal eine Pause für einen der beiden Vielspieler könnte sogar sinnvoll sein.


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Aber: Die Frage ist, ob Irvine nach der langen Pause überhaupt schon wieder der Leistungsträger und auch Führungsspieler sein kann, der vorangeht und andere mitreist oder Ansagen macht. Oder hat er zunächst nicht doch genügend mit sich selbst zu tun, wieder seine Topform zu erreichen? Knifflig.

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Vorstellbar sei ein Einsatz von Irvine von Anfang an zwar „schon“, sagt Blessin, schiebt aber hinterher: „Ob es am Wochenende für die Startelf schon reicht, müssen wir gucken. Da bin ich noch nicht hundertprozentig sicher.“ Klingt nach einem verkleideten Nein. Der Coach nennt jedoch den Zeitrahmen: „Aber spätestens dann nach der Länderspielpause.“ Wenn Irvine im australischen Trikot möglichst viel Spielpraxis gesammelt und dabei bestenfalls auch überzeugt hat. Darauf hofft der Kiezklub.

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