Die Löhne in der Pflege sind zuletzt gestiegen. Die Kosten für Pflegebedürftige könnten nun steigen.

Die Löhne in der Pflege sind zuletzt gestiegen. Die Kosten für Pflegebedürftige könnten nun steigen. Foto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn

Pflege wird teurer: Hamburger Heimbewohner müssen bald mehr zahlen

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Pflegekräfte werden vielerorts gesucht – auch in Hamburg. Die Löhne in dem Bereich sind nach einer Auswertung gestiegen.

Die Bezahlung dringend gesuchter Pflegekräfte verbessert sich in Hamburg – und das dürfte sich auch bei den Kosten für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Heimen bemerkbar machen. Der durchschnittliche Stundenlohn stieg in Hamburg im Vergleich zum Vorjahr von 23,20 auf 24,55 Euro, wie aus Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hervorgeht. Er vertritt auch die Pflegekassen und legt jährlich eine Berechnung der Löhne vor. 

Höhere Löhne, höhere Kosten in Hamburg

Mit dem Stundenlohn liegt Hamburg im Vergleich der Bundesländer vorn. Auf Platz 2 liegt Nordrhein-Westfalen mit 24,21 Euro, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 24,01 Euro. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit einem Stundenlohn von 22,44 Euro. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen bundesweit im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 23,70 Euro. In Hamburg sind die Löhne zwar höher als in anderen Bundesländern, dafür sind andere Kosten in der Hansestadt aber oftmals auch höher, etwa fürs Wohnen. 

Eigenanteile dürften steigen

Nach Schätzung des GKV-Verbands dürften die Lohnzuwächse die Eigenanteile in Deutschland nun um durchschnittlich 100 Euro pro Monat steigen lassen – wovon im Schnitt 30 Euro über Entlastungszuschläge aufgefangen werden, die es je nach Dauer des Heimaufenthalts von den Pflegekassen gibt. Bei der Pflegeversicherung dürfte dies zu Mehrausgaben von rund 260 Millionen Euro im Jahr führen.

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Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung – im Unterschied zur Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten für die Pflege und Betreuung trägt. Die Personalkosten fließen hier maßgeblich ein – und seit 2022 darf es Versorgungsverträge der Pflegekassen nur noch mit Heimen geben, die nach Tarif oder ähnlich zahlen. Für Bewohner kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Heimen und Ausbildungskosten hinzu. (dpa/mp)

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