Vogelgrippezahlen steigen rasant – Minister plädiert für Impfung
Angesichts der anhaltenden Ausbrüche der Vogelgrippe spricht sich Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) für Impfungen aus. Der in Deutschland hergestellte Impfstoff werde in Frankreich bereits erfolgreich eingesetzt.
Denkbar seien sogenannte Ringimpfungen um betroffene Betriebe, um die vorsorgliche Tötung ganzer Bestände zu vermeiden. Besonders Halter von Wassergeflügel zeigten laut Backhaus Bereitschaft zur Immunisierung ihrer Tiere gegen die auch als Geflügelpest bezeichnete Krankheit.
Bisher stehen Exportbeschränkungen dem breiten Einsatz des Impfstoffs noch im Weg. Aber: „Heimische Enten und Gänse vom Hof nebenan kommen zu Weihnachten ohnehin zumeist auch bei Verbrauchern in der Region auf den Tisch“, betonte Backhaus.
Tests zu Vogelgrippe-Impfungen laufen bereits
Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung laufen Tests zu Vogelgrippe-Impfungen am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald, in den Niederlanden und in Frankreich. Doch könnten Immunisierungen in der aktuellen Krise auch nicht mehr helfen, da sie vorsorglich eingesetzt würden, hieß es.
Das FLI hat seit Anfang September mehr als 30 Vogelgrippe-Ausbrüche in Geflügelhaltungen festgestellt, mehr als 500.000 Tiere wurden demnach vorsorglich getötet. Besonders betroffen sind Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Niedersachsen.
Vor allem bei Kranichen hohe Zahl von Vogelgrippe-Fällen
Auch bei Wildvögeln verzeichnet das FLI eine hohe Zahl von Fällen, vor allem bei Kranichen. Der Vogelzug sorgt weiterhin für hohen Virusdruck.
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Laut FLI wurden in Geflügelbetrieben bislang Vogelgrippe-Ausbrüche in Niedersachsen (9), Mecklenburg-Vorpommern (6), Brandenburg (5), Thüringen (4), Schleswig-Holstein (3), Nordrhein-Westfalen (2) sowie in Bayern und Baden-Württemberg (je 1) registriert. Bei Wildvögeln wurden die meisten Fälle in Brandenburg (34), Thüringen (22) und Niedersachsen (20) gemeldet. Insgesamt sind bundesweit 131 Fälle bei Wildvögeln bekannt. (dpa/mp)
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