Doppeldecker Hamburg

Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne, l.) und VHH-Chef Lorenz Kasch in dem Doppeldecker, der ab Mittwoch in Hamburg unterwegs sein wird. Foto: Annalena Barnickel

Berlin sei Dank: Hier fährt Hamburgs erster Linien-Doppeldecker

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Er ist über vier Meter hoch und circa 13 Meter lang: Hamburgs erster Doppeldecker-Bus im regulären Fahrgastbetrieb. Bislang waren diese Fahrzeuge nur den Touristen vorbehalten, im ab Mittwoch startenden Testbetrieb können jetzt alle Hamburger für begrenzte Zeit damit fahren – jedenfalls auf einer ganz bestimmten Linie.

Hamburgs erster Doppeldecker hat nicht nur ein Berliner Kennzeichen, er ist auch in der typisch gelben Farbe der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gehalten. „Das liegt daran, dass der Bus von der BVG ausgeliehen wurde“, erklärt Lorenz Kasch, Chef der Verkehrsbetriebe Hamburg. Für den Testbetrieb habe man natürlich nicht extra ein eigenes Fahrzeug kaufen wollen. In der Hauptstadt gehören die mehrstöckigen Busse bereits seit 100 Jahren zum Stadtbild.

So sieht Hamburgs erster Doppeldecker-Bus aus

Ein bisschen Hamburg-Flair bekam der Bus dann doch: „50 Sitzplätze mit Aussicht auf die schönste Stadt“, steht ganz unbescheiden auf der einen Seite. Und: „Ein Berliner im Test von VHH“ auf der anderen.

Ab Mittwoch, 29. Oktober, ist der Bus 14 Tage lang auf der Linie X80 zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Bergedorf als Verstärker unterwegs. „Wir wollen schauen, wie die Fahrgäste das Angebot annehmen“, sagt Kasch. „Wenn das gut funktioniert, wollen wir Doppeldecker künftig fest in unsere Flotte integrieren.“

Im oberen Deck gibt es insgeamt 50 Sitzplätze. Annalena Barnickel
Im oberen Deck gibt es insgeamt 50 Sitzplätze.
Im oberen Deck gibt es insgeamt 50 Sitzplätze.

Überall wird das allerdings nicht möglich sein: Denn dass in Hamburg, im Gegensatz zu Berlin, bislang keine Doppeldecker im Regelbetrieb unterwegs sind, liegt vor allem daran, dass die großen Fahrzeuge oft zu schwer für einige Brücken und zu hoch für die vielen Unterführungen der Hansestadt sind. Laut VHH-Chef Kasch würde sich der Einsatz vor allem auf sehr langen Linien und Express-Buslinien lohnen. Denn dort seien viele Fahrgäste über längere Zeit mit dem Bus unterwegs.

Der Doppeldecker-Bus ist zunächst für eine begrenzte Zeit zwischen Bahnhof Bergedorf und Hauptbahnhof unterwegs. Annalena Barnickel
Doppeldecker-Bus
Der Doppeldecker-Bus ist zunächst für eine begrenzte Zeit zwischen Bahnhof Bergedorf und Hauptbahnhof unterwegs.

„Die Doppeldecker haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Gelenkbussen: Es können viel mehr Menschen sitzen“, erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). „Es passen zwar in etwa gleich viele Fahrgäste rein, dafür gibt es 80 statt nur 55 Sitzplätze.“ Im Unterdeck ist ein barrierefreier Einstieg möglich, dort gibt es auch Platz für Rollstühle und Kinderwagen.

Während des zweiwöchigen Testbetriebs können Fahrgäste über QR-Codes im Bus, über Social Media, die Website der VHH oder bei direkten Kundenbefragungen ihre Meinung zu dem Doppeldecker abgeben. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Dieselbus. „Wenn wir uns dafür entscheiden, Doppeldecker regelmäßig einzusetzen, werden wir dann nur Elektro-Fahrzeuge kaufen“, sagt VHH-Chef Kasch.

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