Verletzungs-Schock und Last-Minute-K.o. für Köln: FC verliert in Unterzahl beim BVB
Nach seinem späten Schuss ins Glück verschwand Maximilian Beier in einer riesigen Jubeltraube. Alle Spieler von Borussia Dortmund stürmten auf den Joker nach dem späten Siegtor (90.+6) beim 1:0 (0:0) gegen Aufsteiger 1. FC Köln zu – Freude und Erleichterung waren nach dem hart erkämpften Erfolg gleichermaßen groß.
„Der Sieg ist brutal wichtig. Er war total verdient, aber wir haben lange dafür arbeiten müssen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl bei Sky. Der Rückstand auf den souveränen Tabellenführer Bayern München beträgt nach acht Spielen weiterhin sieben Punkte. „Es war eine Willensleistung“, sagte Matchwinner Beier.
Köln ist trotz der Niederlage im Soll und hat sechs Punkte weniger als Dortmund. Nach einer wohl schweren Knieverletzung von Abwehrchef Timo Hübers und zuvor fünf Wechseln beendeten die Gäste das Spiel in Unterzahl – Nationalspieler Beier nutzte das aus. „Das tut weh. Wir haben alles reingeschmissen. Wir waren zehn, zwölf Minuten in Unterzahl“, sagte Dominique Heintz. Nach einem Zweikampf mit BVB-Stürmer Serhou Guirassy in der Schlussphase blieb Hübers mit Schmerzen liegen – offenbar hatte er sich das Knie verdreht. Einige Kölner Profis schlugen umgehend die Hände über den Köpfen zusammen.
Kwasniok bot El Mala in der Startelf auf
Kölns Trainer Lukas Kwasniok hatte von Beginn an auf Said El Mala gesetzt und dem Hoffnungsträger auch im mit 81.365 Zuschauern erneut ausverkauften Signal Iduna Park das Vertrauen geschenkt. Bei den Dortmundern überraschte Trainer Niko Kovac durchaus mit seiner Aufstellung: Pascal Groß und Carney Chukwuemeka spielten von Beginn an, Marcel Sabitzer und Jobe Bellingham saßen dagegen wie auch Julian Brandt zunächst auf der Bank.
Der BVB, der unter der Woche in der Champions League in Kopenhagen gewonnen hatte, ging es zunächst gemächlich an. Die nächsten Wochen haben es in sich: Am Dienstag geht es in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu Eintracht Frankfurt. Das Spiel bildet den Auftakt von vier Partien auf fremdem Platz: Unter anderem geht es für den BVB noch Anfang November zu Manchester City.
El Mala mit der Großchance aufs 1:0
Die Aufgabe gegen Köln erwies sich von Beginn an als sehr kompliziert. Der FC war bei seinen Kontern brandgefährlich. Marius Bülter spielte den Ball auf El Mala, der frei durch war – und vor Torhüter Gregor Kobel zu lang zögerte. Sein Schuss rollte knapp am Tor vorbei, Rami Bensebaini hatte den Kölner Hoffnungsträger noch entscheidend gestört.
Doch die Szene spiegelte den Verlauf der ersten Halbzeit sehr gut wider. Dortmund spielte zögerlich und langsam – und leistete sich immer wieder Ballverluste in gefährlichen Räumen. Nico Schlotterbeck, Waldemar Anton und Bensebaini hatten Mühe, den schnellen El Mala zu stellen, verteidigten im Verbund aber gut.
Schwäbe parierte mehrfach stark
Der BVB fiel hingegen zunächst nur durch Einzelaktionen auf. Etwa in der 34. Minute, als sich Karim Adeyemi blitzschnell um seinen Gegenspieler Cenk Özkacar drehte, dann aber am glänzend reagierenden Marvin Schwäbe scheiterte. Kurz darauf rauschte ein Schuss von Felix Nmecha (37.) knapp am Kölner Tor vorbei. Hier wäre Schwäbe wohl chancenlos gewesen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs rettete Kölns Torhüter dann famos, wehrte einen Schuss von Serhou Guirassy (53.) aus wenigen Metern ab. Dortmund schnürte den FC nun in dessen Hälfte ein, Schwäbe parierte einen Distanzschuss von Felix Nmecha (62.).
Das könnte Sie auch interessieren: „An mir gescheitert!“ Königsdörffer nimmt HSV-Pleite auf seine Kappe
In der Schussphase wollte Kovac den Sieg mit der Einwechslung von Sabitzer, Maximilian Beier und Fabio Silva erzwingen. Köln hielt weiter entschlossen dagegen – doch Beier traf nach der 15. Ecke des BVB. (sid)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.