„Joshua“ bringt Sturmflut in Hamburg – viel Wind, wenig Alarm
Mehr als 70 Sturmeinsätze, ausgefallene Fähren und eine amtliche Unwetterwarnung: Über der Nordsee ist ein Sturmtief unterwegs, das auch den Norden Deutschlands durchpustet. In Hamburg sprach die Feuerwehr von einem entspannten Verlauf.
Umgefallene Bäume, umgewehte Bauzäune, hohe Wasserstände: Das Sturmtief „Joshua“ hat in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Einsätzen geführt. Die beiden für die Westküste zuständigen Leitstellen meldeten mehr als 70 „Sturmeinsätze“. Bei Sankt Peter-Ording krachte ein Lkw wegen starken Windes gegen eine Leitplanke. Der Fahrer blieb demnach unverletzt.
Sturmflut lockt Schaulustige
In Hamburg versammelten sich am Abend Schaulustige am Fischmarkt, wo das Wasser den Platz flutete. Eine Warnung war vorab über die Warnapps an die Bevölkerung weitergegeben worden. Auch die Fischauktionshalle stand unter Wasser.
In St. Pauli tritt das Wasser ab einem Pegelstand von etwa 1,50 Metern über dem mittleren Hochwasser über die Promenade. Das ist auch die Marke, ab der in Hamburg definitionsgemäß die Flut als Sturmflut gilt.

Die Feuerwehr sprach von einem entspannten Verlauf. Bis um 21.30 Uhr habe es an dem Tag rund 20 kleinere wetterbedingte Einsätze gegeben, die meisten davon zwischen 11 und 15 Uhr.
Starker Wind und ausgefallene Fährfahrten
Bereits am Morgen und Vormittag hatte der Deutsche Wetterdienst entlang der Nordseeküste in Schleswig-Holstein Böen mit Windgeschwindigkeiten von 100 bis fast 120 Kilometern pro Stunde gemessen. In Büsum waren es beispielsweise etwa 117, auf der Halbinsel Nordstrand vor Husum etwa 109 und auf der Hallig Hooge ebenfalls fast 109 km/h. Gegen Abend sollte der Wind abnehmen.

Wegen des Wetters fuhren im Tagesverlauf auf der Nordsee einige Fähren nicht. So fielen der Reederei Cassen Eils zufolge Fahrten zwischen Cuxhaven und Helgoland sowie zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk aus.
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Auf Föhr konnte die Fähre „Uthlande“ zeitweise nicht ablegen, weil der Hafen auf der nordfriesischen Insel überschwemmt war. Das beobachtete eine dpa-Reporterin, die sich in Wyk auf Föhr auf dem Schiff befand. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum meldete auf der Website weitere Ausfälle. Nach einiger Zeit konnte die „Uthlande“ dann ablegen, wie die dpa-Reporterin berichtete. (dpa/paul)
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