Lässt sich die Hamas einfach entwaffnen?
Nach der ersten Euphorie kommen nun die Mühen der Realität: Der Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für Gaza und Israel steht und fällt mit einer Entwaffnung der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. Die ersten Meldungen stimmen nicht sonderlich optimistisch.
Nach der Übergabe von Geiseln und palästinensischen Gefangenen sieht der US-Plan als nächsten Schritt die Entfernung der Hamas von der Macht in Gaza vor. Erstmals unterstützen selbst die maßgeblichen arabischen Staaten dieses Vorhaben. Doch der Wille ist das eine – entscheidend ist allerdings, was vor Ort passiert. In Gaza selbst ist die Hamas darauf bedacht, ihre Macht zu demonstrieren. Offenbar gab es seit dem Waffenstillstand wiederholt Schießereien zwischen der Hamas und konkurrierenden Banden.
Die Terror-Truppe richtet öffentlich Menschen hin
Die Terrorgruppe verbreitete außerdem Videos, auf denen zu sehen ist, wie Hamas-Kämpfer auf der Straße kniende Männer aus nächster Nähe erschießen. Die Hamas wirft den Hingerichteten vor, mit Israel zusammengearbeitet zu haben. Einwohner berichten zudem, bewaffnete Mitglieder der Miliz patrouillierten durch die Straßen in Gegenden, in denen zuvor die israelische Armee stationiert war, die sich schrittweise zurückzieht.
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Das Verrückte: Donald Trump scheint das nicht weiter zu kümmern. Die Hinrichtungen störten ihn überhaupt nicht, erklärte er in Washington. Es handele sich um „sehr schlimme Banden“, gegen die die Hamas hart durchgreife. Deshalb sei eine Bewaffnung „für einige Zeit“ okay. Er verglich das Vorgehen der Terror-Miliz mit der Entsendung des US-Militärs in amerikanische Städte. Gleichzeitig sei klar, dass die Miliz mittelfristig ihre Waffen abgeben müsse. Wie dies praktisch umgesetzt werden kann, ließ er allerdings offen.
Abbas setzt sich von der Hamas ab
Immerhin: Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat das Vorgehen der Hamas scharf verurteilt. Nicht alle setzen also auf rohe Gewalt.
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