Wahlplakat von Samet Yilmaz, Kieler Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen.

Wahlplakat von Samet Yilmaz, Kieler Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen. Foto: picture alliance/dpa/Frank Molter

Türkische Rechtsextremisten unterstützt? Grüner Bürgermeister-Kandidat unter Druck

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Kieler Oberbürgermeisterkandidat und bisherige Verfassungsschützer Samet Yilmaz (Grüne) soll möglicherweise eine Veranstaltung von türkischen Rechtsextremisten unterstützt haben. Nun fordert die SPD-Landtagsfraktion Aufklärung.

„Der jährlich stattfindende sogenannte ‚Türkische Tag‘ wird im aktuellen Verfassungsschutzbericht auf Seite 180 ausdrücklich als Beispiel für Aktivitäten der rechtsextremen Ülkücü-Szene in Schleswig-Holstein genannt“, erklärte der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für innere Sicherheit, Niclas Dürbrook.

SPD: Als Verfassungsschützer muss Samet Bescheid wissen

Von einer Führungskraft des Verfassungsschutzes sei zu erwarten, dass dieser Zusammenhang bekannt ist. „Sollte sich der ehemalige Referatsleiter dennoch in seiner Funktion als Kommunalpolitiker für eine solche Veranstaltung einspannen lassen haben, wäre das unbegreiflich.“ Dürbrook erwarte, dass Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) „das Parlament und die Öffentlichkeit zeitnah und umfassend über den Sachverhalt informiert“.

Einem „Spiegel“-Bericht zufolge soll Yilmaz die Organisation des „Türkischen Tags“ am 8. Juni im Kieler Werftpark unterstützt haben. Er soll sich bei der Stadt Kiel dafür eingesetzt haben, dass die Abbauarbeiten des Festes aufgrund schlechten Wetters einen Tag länger dauern dürfen als genehmigt.

Im Verfassungsschutzbericht zählt das Fest als Beispiel für Aktivitäten der „Grauen Wölfe“. Yilmaz ist auch Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kieler Stadtrat.

Grüner OB-Kandidat weist alle Vorwürfe als haltlos zurück

Dem „Spiegel“-Bericht zufolge habe Yilmaz daraufhin seinen Posten im Verfassungsschutz Schleswig-Holstein wegen Sicherheitsbedenken verloren und sei in eine andere Abteilung im Innenministerium umgesetzt worden. Yilmaz wies die Vorwürfe zurück.

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„Die Unterstellung, ich würde türkischen Nationalismus oder rechtsextreme Gruppen unterstützen, ist haltlos“, sagte der OB-Kandidat in einem Instagram-Beitrag. Zum konkreten Sachverhalt dürfe er sich aus rechtlichen Gründen nicht äußern. „Die Geheimschutzansprüche im Verfassungsschutz sind zu Recht wahnsinnig hoch. Das Weiterleiten einer Anfrage des besagten Vereins entsprach den Ansprüchen offenbar nicht.“ (dpa/mp)

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