Tiefer Fall eines Olympiasiegers: 24-stündiger Drogen-Exzess – und dann ins Fernsehen
Bradley Wiggins gewann die Tour de France und holte fünf Goldmedaillen bei Olympia. Nach der Karriere begann sein Absturz. In einem Buch berichtet er über seine schlimme Zeit.
Der frühere Tour-de-France-Champion Bradley Wiggins hat kurz vor der Veröffentlichung seiner Autobiografie offen über die dunklen Kapitel seiner Vergangenheit gesprochen. In einem Interview der Zeitung „Times“ sprach der fünfmalige Olympiasieger über seine Drogensucht nach dem Karriereende, über sexuelle Belästigung durch einen Trainer als Teenager, den finanziellen Bankrott und seine Genesung auch durch die Hilfe von Lance Armstrong.
Bradley Wiggins schnupfte Kokain von seiner Goldmedaille
Nach seinem Karriereende hatte bei Wiggins 2018 die Drogensucht begonnen. „Ich war die meiste Zeit high für viele Jahre“, sagte der 45-Jährige. Er habe Kokain auf seiner Goldmedaille von London geschnupft, sei in einer BBC-Sendung „völlig manisch“ gewesen, nachdem er 24 Stunden Drogen genommen hatte und habe die Trophäe für die Sportpersönlichkeit des Jahres 2012 und seinen Ritterorden aus Wut zerschlagen, wie er auch in seinen Auszügen des Buches „The Chain“ berichtet.

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Durch die Drogensucht sei er finanziell bankrottgegangen, habe zwischenzeitlich sogar auf Parkbänken geschlafen. Hilfe hatte der Brite später von Armstrong erhalten. Der frühere Radstar, dem alle sieben Tour-Siege wegen Dopings aberkannt worden waren, hatte in ähnlicher Form bereits Jan Ullrich geholfen. Armstrong hatte Wiggins in die USA gebracht und in ein Rehabilitationsprogramm untergebracht.
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Inzwischen sei er trocken, sagt Wiggins, der auch über die schweren Zeiten als Teenager berichtet. Als Jugendlicher sei er durch einen Trainer, der bereits gestorben ist, missbraucht worden. Die Autobiografie von Wiggins erscheint in wenigen Wochen. (dpa/fw)
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