Dramatische Worte im TV: HSV-Profi will Leihe beenden – ist er im Winter weg?
Müssen sich die HSV-Bosse im Winter womöglich schon wieder nach einem neuen Torwart umsehen? Das Thema wird in den Büros im Volkspark zumindest diskutiert werden müssen – denn Ersatzkeeper Daniel Peretz, den sich der HSV erst im Sommer vom FC Bayern auslieh, will weg!
Nach dem 0:5 in der WM-Qualifikation mit Israel in Norwegen sprach Peretz im heimischen TV Tacheles. Beim HSV kommt er an Daniel Heuer Fernandes nicht vorbei, das wurmt den Israeli enorm. „Es ist offensichtlich, dass ich enttäuscht bin, dass ich in Hamburg nicht spiele“, sagte er dem TV-Sender „Sport 5“ und ergänzte: „Ich hatte nicht angenommen, dass ich nicht zum Einsatz komme. Es war eigentlich klar, dass ich spielen werde.“
HSV-Ersatzkeeper Peretz denkt an ein vorzeitiges Ende der Leihe
Einmal in Fahrt, legte der 25-Jährige nach: „Die Dinge, die gerade passieren, sind nicht mehr unter meiner Kontrolle. Ich bin verantwortlich für mein eigenes Verhalten und Benehmen. Ich kämpfe mental gegen die Situation. Vielleicht gibt es ja eine Veränderung im Januar, denn ich will unbedingt spielen.“

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Halbgötter in Weiß: Hamburger Ärztin prangert Macho-Strukturen an Kliniken an
- Veddel als Klo? Seit Jahren wird der Stadtteil im Volkspark gesanglich verhöhnt. Jetzt reicht’s einer Initiative
- Franzbrötchen-Liebe: MOPO-Leser verraten, wo es ihrer Meinung nach die besten gibt
- 20 Seiten Sport: St. Paulis Trainer über seine Träume, HSV kämpft um Vuskovic & ETV-Volleyballerinnen erstklassig
- 28 Seiten Plan7: Jazzclub Birdland wird 40 & Fatih Akins bewegendes Nachkriegsdrama „Amrum“
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
Damit stellte Peretz unmissverständlich klar, dass er auf ein vorzeitiges Ende der Hamburg-Leihe im Winter spekuliert. Am 1. Januar öffnet das Transferfenster erneut für einen Monat. Gern würde sich der Keeper dann zu einem anderen Verein verleihen lassen.
Was versprachen die HSV-Bosse Peretz im Sommer?
Genau diese Gerüchte waren bereits Mitte dieser Woche in München aufgekommen. Die „Bild“-Reporter Tobias Altschäffl und Christian Falk berichteten in ihrem Podcast „Bayern Insider“ davon. Doch bevor die Nummer überhaupt Fahrt aufnehmen könnte, bleiben drei Fragen: Haben Peretz und die Bayern überhaupt eine Handhabe, die Leihe vorzeitig aufzulösen? Wie denkt der HSV darüber? Und: Was wurde Peretz möglicherweise vor seinem Wechsel versprochen, wenn er nun derart in die Offensive geht?
Frage Nummer eins lässt sich einfach beantworten. Denn auf eine Klausel, die den Bayern eine vorzeitige Rückkehr ermöglichen könnte, wollten sich die HSV-Bosse im Sommer nicht einlassen. Da Peretz den zu Union Berlin abgewanderten Matheo Raab ersetzte, waren die Hamburger glücklich, mit Heuer Fernandes und Peretz nun erneut zwei nahezu gleichstarke Torhüter im Aufgebot zu haben. Die Notwendigkeit einer erneuten Suche im Winter sollte ausgeschlossen werden.
Kommt es in Kürze zu einem Gesprächsgipfel im Volkspark?
Grundsätzlich ist der HSV auch weiterhin nicht daran interessiert, Peretz im Winter ziehen zu lassen. Allerdings registrieren die Bosse die enorme Unzufriedenheit, die auf Seiten des Keepers und seines Agenten vorherrschen. In den kommenden Wochen könnte es zu einem Gesprächsgipfel kommen. Sollte Peretz‘ Unzufriedenheit zu groß sein, würde der HSV möglicherweise umdenken und in Betracht ziehen, im Winter eine Lösung zu finden. Kein leichtes Unterfangen, einen hochkarätigen Keeper zu verpflichten, der sich trotzdem zumindest vorerst mit der Rolle der Nummer zwei abfinden würde. Bislang zeigen Hamburgs Verantwortliche keinerlei Interesse daran, Peretz vorzeitig abzugeben.

Was genau aber wurde dem Schlussmann eigentlich im Sommer versprochen, wenn er nun derart enttäuscht reagiert? Tatsächlich deutete in der Vorbereitung einiges darauf hin, dass der Israeli im Kampf um die Nummer eins die Nase vorn haben könnte, ehe Heuer Fernandes dann doch Stammkeeper blieb. Eine Entscheidung, die der 32-Jährige zum Saisonstart mit teilweise überragenden Leistungen rechtfertigte.
Bayern-Boss Eberl gibt Peretz Rückendeckung
Doch bereits vor wenigen Wochen stellte Bayerns Sportvorstand Max Eberl in den Raum, dass es gegenüber Peretz womöglich andere Absprachen gab. Sein Keeper habe trotz anderer Angebote zum HSV wechseln wollen, so Eberl, „natürlich führst du dann Gespräche mit Stefan Kuntz, mit dem Trainer. Das ist ganz normal. Natürlich wird dir ein Verein sagen: Der Junge soll spielen“.
Das könnte Sie auch interessieren: Ganz bitter! Verletzungs-Drama um Ex-HSV-Star Reis in Belgien
Eine klare Ansage der HSV-Bosse an Peretz, dass er Hamburgs Nummer eins werden würde, soll es nach MOPO-Informationen allerdings nicht gegeben haben. Auch Eberl stellte fest: „Die Situation ist jetzt so, wie sie ist. Daniel muss dagegen ankämpfen.“ Und weiter: „Er ist ein herausragender Charakter und muss sich jetzt durchsetzen und seine Chance nutzen. Unsere Intention ist natürlich, dass er so viele Spiele wie möglich macht.“ Die Frage, ob Peretz diese Chance ab Januar auch weiterhin beim HSV in Angriff nehmen wird, dürfte in Kürze ausdiskutiert werden. Zumindest für den Keeper scheint die Tendenz klar zu sein.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.