Ein Polizist zeigt sichergestelltes Kokain

Das geschmuggelte Kokain wurde vom Zoll sichergestellt. (Symbolfoto) Foto: picture alliance / Bodo Marks/dpa

Probleme mit der App: Schmuggler vermasseln Deal mit 600 Kilo Kokain

Sie wollten Kokain über den Hamburger Hafen schmuggeln – und scheiterten am Ende an einer App. Vor Gericht müssen sich jetzt drei Männer (46, 39 und 38) verantworten, die gleich mehrere Drogen-Transporte geplant und durchgezogen haben sollen – jedoch nicht immer erfolgreich.

Ein 46-Jähriger ist wegen gemeinschaftlicher gewerbsmäßiger, unerlaubter Einfuhr sowie des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge angeklagt. Er soll gemeinsam mit Komplizen Kokain in großem Stil nach Hamburg gebracht haben.

Anfang März 2024 bestellten Unbekannte laut Anklage 600 Kilo Kokain. Die Drogen kamen am 7. April im Hamburger Hafen in einem Bananencontainer aus Südamerika an. Insgesamt enthielt der Container 603 Pakete, von denen ein Teil echtes Kokain und der Rest Borsäure als Füllstoff war.

Der Angeklagte soll die Abholung über seine eigene Spedition organisiert und einen Tourenplan erstellt haben. Per App „Conroo“ buchte er einen Abhol-Slot. Sein Komplize sollte den Container mit dem Lkw herausfahren. Doch genau daran scheiterte der Coup: Die App machte Probleme, die Abholung platzte und der Zoll öffnete den Container. Das Kokain wurde beschlagnahmt.

Drei Männer wegen Kokain-Handels vor Gericht

Im Oktober 2024 soll die Gruppe eine weitere größere Lieferung von mehreren Hundert Kilogramm Kokain über Hamburg nach Polen geschleust haben – dieses Mal erfolgreich. Das Rauschgift wurde vorübergehend ausgeladen und durch Paletten mit Ersatzbananen ersetzt. Anschließend wurde der Container mit einem anderen Siegel wieder verschlossen. Nach einer unauffälligen Kontrolle wurde das Kokain wieder in den Container geladen und nach Polen weitertransportiert, wo es von unbekannten Empfängern verkauft wurde.

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Auch ein dritter Schmuggelversuch zusammen mit einem Komplizen, der gesondert verfolgt wird, war für Dezember 2024 geplant. Dieser platzte jedoch kurz vor der Durchführung, da den Männern laut Anklage der Auftrag aus unbekannten Gründen kurz vor dem Transport entzogen wurde.

Hinzu kommt, dass einer der Männer im Juni 2024 mutmaßlich 23 Kilogramm Cannabis von Duisburg nach Hamburg transportiert haben soll. Der Transport flog bei einer Kontrolle auf der B75 bei Harburg auf. Rund vier Wochen nach diesem Vorfall soll er sich im Juli 2024 mit einem Schuldner getroffen und dabei eine halbautomatische Pistole vom Typ SIG Sauer getragen haben – ohne dafür eine entsprechende Genehmigung zu besitzen. Dem 38-Jährigen wird deshalb das unerlaubte Führen einer halbautomatischen Kurzwaffe zur Last gelegt.

Ab Montag müssen sich die drei Männer vor dem Hamburger Landgericht verantworten.

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