Trainingsplatz neben dem Volksparkstadion

Am Mittwoch wurde beim HSV intern getestet – mit direktem Blick auf das Volksparkstadion. Foto: MOPO/Tim Meinke

Blut, Talente und Promi-Schiri: Das steckte hinter dem internen HSV-Test

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Finn Barkowsky musste von Schiedsrichter Patrick Ittrich zur Seitenlinie begleitet werden. Das Gesicht des Hamburger U19-Talents war nach einem Zusammenprall von Blut überströmt. Deshalb war das interne Trainingsspiel am Mittwochmittag für ihn schon kurz vor der Halbzeitpause, beim Stand von 0:0, beendet. Der 17-Jährige trottete mit einem Turban um den Kopf in den Campus – und bekam nicht mit, wie sein Team mit den roten Leibchen den Kick unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit 3:1 gewann.

Merlin Polzin hatte klare Vorstellungen für das Spiel auf dem Trainingsplatz neben dem Volksparkstadion. Jeder Spieler erhielt von den Coaches bestimmte Vorgaben, was mit und gegen den Ball zu tun ist. Außerdem wollten Polzin und Co. von beiden, durcheinandergewürfelten Mannschaften wichtige offensive und defensive Abläufe sehen. Nicht mit dabei waren neben den Nationalspielern die erkrankten Immanuel Pherai, Daniel Elfadli und Jean-Luc Dompé. Zudem erhielt Keeper Daniel Heuer Fernandes, der vorab locker über den Platz joggte, eine Pause.

Glatzel, Poulsen und Co. spielten kürzer als andere Profis

Gespielt wurde über zweimal 30 Minuten, wobei Yussuf Poulsen, Robert Glatzel, Albert Sambi-Lokonga und Nicolás Capaldo nur eine Hälfte lang auf dem Platz standen. Bei Poulsen wird ohnehin penibel auf die richtige Belastung geachtet, Sambi-Lokonga stand beim 4:0 gegen Mainz am Sonntag erstmals seit langer Zeit wieder in der Startelf – und Capaldo spürte die körperlichen Folgen des Heimsiegs ebenfalls noch. Die zuletzt bei den Profis chancenlosen Silvan Hefti und Bakery Jatta spielten über die vollen 60 Minuten, genauso wie Rückkehrer Jordan Torunarigha sowie Emir Sahiti und Aboubaka Souhaoro, die es kürzlich ebenfalls nicht in den Bundesliga-Kader geschafft hatten.

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Aus der HSV-U21 waren die Torhüter Colin Poppelbaum und Hannes Hermann sowie Shafiq Nandja, Lukas Bornschein, Dorian Magalic, Omar Megeed, Davis Rath, Raif Adam, Kelvin Ojo und Maurice Boakye dabei. Aus der eigenen U19 durften Noah Adekunle sowie Offensivmann Barkowsky mitmischen. Und es waren dann auch die Talente, die zwei der vier Tore schossen. Nachdem Sahiti (41.) und Nicolai Remberg (49.) das Team Rot im zweiten Durchgang mit 2:0 in Führung gebracht hatten, erhöhte Ojo kurz vor Schluss aus spitzem Winkel auf 3:0 (60.+1).

HSV-Boss Costa über das Spiel: „Hat den Zweck erfüllt“

Weil Nachwuchsmann Poppelbaum, der Torwart beim Team mit den Leibchen, mit dem Ball am Fuß zu lange zögerte, verkürzte U21-Flügelstürmer Adam kurz vor dem Abpfiff auf 1:3 (60.+4). Polzin hatte Bundesliga-Referee Ittrich zuvor angewiesen, noch etwas länger nachspielen zu lassen. Als gebürtiger Hamburger darf der 46-Jährige keine Pflichtsspiele der HSV-Profis pfeifen, auf Einladung von Polzin kam Ittrich in der Länderspielpause aber in den Volkspark – und zog bisweilen den Ärger der Akteure auf sich. Denn niemand steckte zurück.

Finn Barkowsky, Talent aus der U19 des HSV IMAGO / Hanno Bode
Finn Barkowsky
Finn Barkowsky, Talent aus der U19 des HSV

Auch Claus Costa hatte während der Partie eine „gute Intensität“ beobachtet. „Man hat gesehen, dass die Jungs sich geärgert und bis zum Ende durchgespielt haben“, sagte der Sportdirektor hinterher – und resümierte zufrieden: „Es hat den Zweck erfüllt, dass man mit den gemischten Mannschaften eine gute Einheit hatte.“ Der Auftritt mancher Talente gefiel Costa dabei besonders gut, auf einzelne Namen ging er aber nicht ein. „Es gibt manche, die sich mehr aufgedrängt haben, und manche, die sich weniger zeigen konnten – aber das ist ganz normal bei so einer Einteilung der Mannschaften“, erklärte der 41-Jährige. „Das Niveau war relativ ausgeglichen bis zum 2:0, dann wurde es etwas weniger von Team Blau.“

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Bitter: Bei seinem Fehler vor dem letzten Tor fiel Poppelbaum unglücklich zu Boden, auf dem er zunächst liegenblieb. Er hielt sich danach den Rücken und musste vom Platz begleitet werden. Der abschließende Teamkreis fand daher ohne den 19-Jährigen statt – und ohne Barkowsky.

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