„Da stehe ich drauf“: Was Oppie an St. Pauli gefällt – Zugang mit Negativ-Verbot
Louis Oppie ist direkt angekommen beim FC St. Pauli. Der linke Schienenspieler stand in allen sieben Pflichtspielen über die volle Distanz auf dem Platz, schaffte auf Anhieb den Sprung der 3. Liga in die Bundesliga. „Ich fühle mich sehr wohl hier, denke ich bin gut angekommen in der Mannschaft“, resümierte der 23-Jährige nun am Dienstag in einer Medienrunde nach dem Training. Warum das so sei und was er noch an Ex-Klub Arminia Bielefeld schätzt verriet er noch.
Natürlich ging es aber primär um die letzten drei Spiele, in denen die Kiezkicker – nach starkem Start mit sieben Zählern aus drei Partien inklusive des Derbysieges beim HSV – jeweils als Verlierer vom Platz gingen, wenngleich stets knapp (0:2 in Stuttgart, 1:2 gegen Leverkusen, 0:1 in Bremen). „Es war klar, dass man nicht alles gewinnen kann“, versucht Oppie die nach dem gelungenen Saisonauftakt gestiegene Erwartungshaltung wieder zu erden. In den ersten drei Partien habe schließlich „auch nicht alles zu 100 Prozent gepasst, so war es die letzten Spiele auch, da hat nur leider das Ergebnis nicht für uns gesprochen“.
Oppie will St. Pauli-Weg trotz Pleiten fortsetzen
Auch deshalb will der ehemalige Armine den eingeschlagenen St. Pauli-Kurs fortsetzen. „Ich denke es ist trotzdem wichtig, dass man weiter viel miteinander redet. Dass man nach so Spielen wie jetzt in Bremen nach einer Niederlage trotzdem versucht, an den Baustellen zu arbeiten“, sagte Oppie und appellierte: „Wir dürfen jetzt nicht in so einen Negativgedanken rein.“
Die Länderspielpause sei zwar „komisch, wenn dann auf einmal acht bis zehn Spieler weg sind“, aber man könne trotzdem intensiv arbeiten. So will es auch er machen. Oppie bezeichnet sich selbst als „sehr ehrgeizig“, weshalb er sich insbesondere nach Misserfolgen intensiv mit der eigenen Leistung auseinandersetzt und einzelne Szenen noch einmal für sich durchgeht.
Bielefeld-Trainer schulte Oppie zum Linksverteidiger um
Eine Angewohnheit, die ihn letztlich in die Bundesliga katapultierte und ihn sich schon in seiner Zeit bei Arminia Bielefeld stetig verbessern ließ. Am Sonntag wurde er im Rahmen des Arminen-Heimspiels gegen Schalke 04 offiziell verabschiedet. Ein Ereignis, das ihm etwas bedeutete. „In Bielefeld war eine sehr besondere, sehr prägende Zeit für mich. Ich habe viel erlebt und bin gewachsen, nicht nur als Fußballer sondern auch als Mensch“, denkt Oppie zurück.
Die Teilnahme am DFB-Pokalfinale gegen Stuttgart war bis dato das große Highlight seiner Karriere, die gar nicht auf der linken Seite begann. Nach seinem Wechsel aus der zweiten Mannschaft von Hannover 96 nach Bielefeld schulte Trainer Michel Kniat den Linksfuß vom zentralen Defensivakteur (Innenverteidigung und defensives Mittelfeld) zum Linksverteidiger um. Der Beginn seines Aufstiegs. Auch deshalb blieb er bisher mit Kniat verbunden, den er selbst als großen Förderer sieht. „Ich bin ihm sehr dankbar für die Zeit, weil er mir viel weitergeholfen hat, viel mit mir gearbeitet hat“, sagte Oppie am Dienstag. Auch im Austausch stehen beide noch: „Nach dem zweiten oder dritten Spieltag gab es mal eine kurze Nachricht, dass er sich freut und die Spiele gesehen hat. Ich habe ihm geantwortet, dass ich deren Spiele auch noch verfolge, weil ich ja auch noch mit alten Mannschaftskollegen im Kontakt bin.“
Oppie lobt St. Paulis „Power-Fußball“
Nun ackert er aber mit seinen neuen Mitspielern dafür, dass bald wieder Punkte aufs St. Pauli-Konto kommen. Wie das klappen soll, ließ Oppie auch durchblicken: „Wenn man auf uns schaut die ersten Spiele, was uns auch immer stark gemacht hat, war dieser Power-Fußball. Das passt auch zu mir, da stehe ich drauf.“ Am 19. Oktober können die Kiezkicker das alles gegen die TSG Hoffenheim am Millerntor zeigen.
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Zuvor steht aber noch ein freies Wochenende auf dem Programm, an dem Oppie den Fernseher auslässt und kein Länderspiel schauen will. Fußballfrei soll die Zeit bleiben. Zudem stünde der Hochzeitstag mit seiner Frau an. Zeit „ein paar neue Ecken von Hamburg“ zu sehen, wie er sich für das Wochenende vornimmt. Energie tanken eben und dann wieder angreifen, wie die St. Pauli-Fans es von ihm nach nur sieben Pflichtspielen bereits gewohnt sind.
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