Olympia-Heldin beendet DFB-Karriere – folgt ihr bald Ann-Katrin Berger?
Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger (34) und Verteidigerin Kathrin Hendrich (33) werden mit den deutschen Fußballerinnen die Nations-League-Finalrunde bestreiten und nach den abschließenden Partien des EM-Jahres wahrscheinlich über ihren Verbleib oder Rücktritt entscheiden.
„Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir zusammen mit ihnen die Nations League zu Ende spielen. Und dass ich mich am Rande dieser Spiele mit ihnen unterhalte, wie sie die Zukunft sehen“, sagte Bundestrainer Christian Wück bei einer Medienrunde in Frankfurt/Main.
Berger (Gotham FC), zusammen mit Giulia Gwinn zur Fußballerin des Jahres gekürt, hatte ihre Zukunft im DFB-Tor nach der EM noch offen gelassen. „Man darf nicht vergessen, das nächste große Ziel ist die Weltmeisterschaft 2027“, betonte Wück mit Blick auf die Zeitspanne bis zum nächsten großen Turnier, das in Brasilien stattfinden wird.
Berger und Hendrich in der Nations League dabei
Wieder mit von der Partie wird im Halbfinale gegen Frankreich (24./28. Oktober) in Düsseldorf und Caen wohl Lena Oberdorf sein. Der Bayern-Star könne nach der verpassten EM „auf Sicht ein wichtiger Faktor für unsere Mannschaft werden“, erklärte Wück, der die lange verletzte 23-Jährige eher auf der Achter- als auf der gewohnten Sechserposition einsetzen möchte: „Dann haben wir im Mittelfeld ein Überangebot von richtig guten Spielerinnen.“
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Ob Kapitänin Gwinn (FC Bayern) bei der Nominierung am 14. Oktober nach ihrer überstandenen EM-Knieverletzung schon wieder im Kader stehen wird, ist laut Wück noch offen. „Bei Giuli muss man abwarten, wie das Knie nach der Verletzung reagiert“, sagte der 52-Jährige. Die letzten Länderspiele des Jahres stehen im November mit dem Finale oder dem Spiel um Platz drei an, wenn es gegen Spanien oder Schweden geht.
Entscheidung bei Däbritz schon gefallen
Als letzte deutsche Spielerin aus dem siegreichen Olympia-Finale 2016 hat derweil Sara Däbritz (30) ihre Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Die Mittelfeldspielerin, bei der EM im vergangenen Sommer Ergänzungsspielerin, erklärte bei dfb.de, nach zwölf Jahren und 111 Länderspielen (18 Tore) sei „jetzt der richtige Moment gekommen, Abschied zu nehmen. Es fühlt sich für mich richtig an.“
DANKE für alles, Sara! ?❤️?
— DFB-Frauen (@DFB_Frauen) October 6, 2025
Vier EM- und drei WM-Teilnahmen, Europameisterin 2013, Olympiasiegerin 2016 ?
Sara Däbritz beendet nach 1️⃣1️⃣1️⃣ Länderspielen ihre Karriere in der Nationalmannschaft.
WIR #IMTEAM ?? pic.twitter.com/HnIHlUFapY
Die Europameisterin von 2013, seit Saisonbeginn bei Real Madrid unter Vertrag, sagte weiter: „Vom ersten bis zum letzten Spiel habe ich das Nationaltrikot mit Stolz, Freude und Demut getragen. Es war mir ein großes Privileg, für mein Land aufzulaufen.“ Sie freue sich „ganz besonders für die nächste Generation, die diesen Weg weitergehen darf und die Begeisterung für den deutschen Frauenfußball noch größer machen wird“.
Däbritz war „Vorbild und Teamplayerin zugleich“
Däbritz sei „sportlich und menschlich eine Führungspersönlichkeit“ gewesen, unterstrich Bundestrainer Christian Wück: „Junge Spielerinnen konnten sich an ihr orientieren, sie war Vorbild und Teamplayerin zugleich. Ihre Erfolge mit der Nationalmannschaft sprechen für sich. Sie kann mit Stolz auf eine beeindruckende Karriere im DFB-Trikot zurückblicken.“

Däbritz, die auf Profi-Ebene vor ihrem Wechsel nach Spanien für den SC Freiburg, Bayern München, Paris Saint-Germain und Olympique Lyon spielte, hat laut DFB-Sportdirektorin Nia Künzer „Herausragendes geleistet und war dabei stets bescheiden und bodenständig“.
DFB-Debüt mit 18
Die gebürtige Ambergerin debütierte im Juni 2013 als 18-Jährige in der A-Nationalmannschaft und war Teil des Teams, das am 28. Juli 2013 den achten und bislang letzten EM-Titel der DFB-Frauen gewann.
Däbritz war über Jahre zudem Mitglied des Mannschaftsrats, sie nahm an drei Weltmeisterschaften (2015, 2019, 2023) und vier EM-Endrunden (2013, 2017, 2022, 2025) teil. Im Gold-Finale von Rio 2016 (2:0 gegen Schweden) stand sie in der Startelf. Ihr letzter Einsatz im Nationaltrikot war das Halbfinale der EM 2025 gegen Spanien (0:1 nach Verlängerung). (sid/sd)
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