Wohnungen in Hamburg werden immer teurer.

Wohnungen in Hamburg. Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Mieten-Irrsinn in Hamburg: Studenten zahlen für WG-Zimmer mehr als für Wohnungen

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Studieren in Hamburg wird immer mehr zur finanziellen Herausforderung. Laut dem neuen Studentenwohnreport 2025 von Finanzdienstleister Marschollek, Lautenschläger und Partner (MLP) und dem Institut der deutschen Wirtschaft sind die Mieten in Hochschulstädten im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen. In Hamburg kostet eine Musterwohnung (30 Quadratmeter) inzwischen 626 Euro warm – ein WG-Zimmer liegt mit 678 Euro sogar darüber. Damit gehört die Hansestadt zu den teuersten Standorten für Studierende.

Zum Vergleich: In München zahlen Studierende für die Musterwohnung 837 Euro, in Frankfurt 734 Euro. Am günstigsten bleibt Chemnitz mit 296 Euro. In Berlin sind die Preise nach Jahren des Anstiegs erstmals leicht gesunken, liegen aber weiter über dem Hamburger Niveau.

„Die Lage am Wohnungsmarkt bleibt angespannt“ – Wohnpauschale reicht nicht aus

„Die Lage am Wohnungsmarkt bleibt angespannt“, sagt Immobilienexperte Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft. In den Hochschulstädten treffe eine hohe Nachfrage auf zu wenig Neubau. „Steigende Kosten, lange Genehmigungen und komplexe Standards bremsen zusätzlich die Entstehung neuen Wohnraums. Der finanzielle Druck wächst – Studierende spüren das besonders“, so der Experte. Wohnkosten führen bei knapp zwei Dritteln der studentischen Haushalte zu finanzieller Überlastung. Laut Report wenden sie im Schnitt mehr als die Hälfte ihres Einkommens fürs Wohnen auf – bei der Gesamtbevölkerung sind es 25 Prozent.


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Für BAföG-Empfänger ist die Situation besonders schwierig: Die staatliche Wohnpauschale von 380 Euro reicht in Hamburg nicht annähernd.

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Der Report warnt, dass die Wohnungsnot nicht nur deutsche Studierende trifft, sondern auch internationale. „Wenn sich die Wohnungssituation nicht endlich grundlegend verbessert, ist das eine Gefahr für Deutschlands Wirtschaft“, sagt MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg. Denn wer zum Studium in die Hansestadt kommt, findet oft schwer bezahlbaren Wohnraum – und bleibt der Stadt als akademischer Nachwuchs womöglich ganz fern. (apa)

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