Die Restauratoren Janosch Willers und Corinna Mayer begutachten die Moorleiche von Windeby vor der Abreise nach Dänemark.

Die Restauratoren Janosch Willers und Corinna Mayer begutachten die Moorleiche von Windeby vor der Abreise nach Dänemark. Foto: Markus Scholz/dpa

Ganz besondere Fahrt: Berühmte Moorleichen müssen umziehen

Nach Jahrzehnten auf Schloss Gottorf ziehen die berühmten Moorleichen weiter: Während der Umbauarbeiten werden sie im dänischen Silkeborg Museum gezeigt – unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.

Die Moorleichen von Schloss Gottorf haben Schleswig verlassen. In speziellen Klimakisten und einem besonders erschütterungsarm fahrenden Lastwagen wurden die empfindlichen Funde ins dänische Silkeborg Museum gebracht. Dort eröffnet am 8. Oktober die Schau „Die Schläfer im Moor“ – zum 75. Jubiläum der Entdeckung des Tollund-Manns.

Schadstoffbelastung erschwert Arbeit an Moorleichen

Die Gottorfer Moorleichen stehen im Zentrum der Ausstellung. Sie tragen die Namen ihrer Fundorte: das Kind von Windeby, die Männer von Damendorf und Rendswühren, der Schädel von Osterby sowie ein Haarteil des Mannes von Dätgen. Dank der besonderen Bedingungen im Moor sind sie außergewöhnlich gut erhalten.

Restauratorin Corinna Mayer bestätigte, dass die Leichen durch Konservierungsmittel und Pestizide stark belastet sind. Jedes Öffnen der Vitrinen verlangt Schutzanzug, Atemmaske, Handschuhe und Luftfilter.

Vor der Abreise dokumentierten Mayer und ihr Kollege Janosch Willers genau den Zustand der Objekte. Manche sind stabil, andere liegen lose auf dem Untergrund – für die Restauratoren eine heikle Premiere.

Menschliche Überreste sind besonders sensibel

„Bei anderen Objekten hätten wir uns nicht so viele Sorgen gemacht“, sagt Mayer. Weil es sich um menschliche Überreste handelt, sei der Umgang besonders sensibel.

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Für die Restauratoren ist klar: „Wir geben sie in die besten Hände.“ Die Funde verschwinden nicht im Depot, sondern bekommen in Dänemark eine große Bühne. (dpa/mp)

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