Verkehrsrowdys unter Drogen: An diesen Tagen kracht es am häufigsten
Immer mehr Unfälle im Norden, immer öfter unter Drogeneinfluss: Neue Zahlen des Statistikamts Nord zeigen einen deutlichen Anstieg in Hamburg und Schleswig-Holstein. Besonders alarmierend: In Hamburg war die Zahl 2024 so hoch wie schon seit Jahren nicht mehr.
In Hamburg gab es 2024 insgesamt 95 Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten, bei denen mindestens eine beteiligte Person unter Drogeneinfluss stand – so viele wie seit sechs Jahren nicht mehr. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Plus von 30,1 Prozent. 140 Menschen verunglückten dabei, neun davon tödlich.
Insgesamt gab es zwischen 2019 und 2024 in der Hansestadt 496 Unfälle unter dem Einfluss von Cannabis, Kokain oder anderen Drogen, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Bei diesen Unfällen verunglückten 667 Personen, darunter neun tödlich.
Unfall unter Drogen: 14 Todesfälle seit 2019
Auch in Schleswig-Holstein zeichnen die Zahlen ein düsteres Bild: Dort registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 118 Unfälle, bei denen Drogen im Spiel waren – ein Anstieg von 22,9 Prozent gegenüber 2019.
In den vergangenen sechs Jahren zählte das Statistikamt Nord für Schleswig-Holstein insgesamt 611 solcher Unfälle, bei denen 863 Menschen zu Schaden kamen, 14 davon tödlich. Die meisten dieser Unfälle ereigneten sich in den kreisfreien Städten Lübeck (71) und Kiel (68) sowie im Kreis Rendsburg-Eckernförde (62). Die geringste Zahl gab es in der kreisfreien Stadt Flensburg (14).
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Besonders häufig krachte es laut Statistik dabei im Sommer und am Wochenende: In Hamburg ereigneten sich die meisten Unfälle an Freitagen, in Schleswig-Holstein zwischen Freitag und Sonntag. Auffällig ist zudem das Täterprofil: Rund 88 Prozent der Hauptverursacher sind Männer, die meisten zwischen 25 und 34 Jahre alt.
Ob die seit April 2024 gültige Cannabis-Legalisierung eine Rolle bei dem Anstieg der Zahlen spielt, lässt sich bislang nicht beantworten. Das Statistikamt Nord betont, dass die bundesweite Erfassung des Einflusses von Cannabis auf das Unfallgeschehen erst in diesem Sommer gestartet ist – belastbare Zahlen soll es dazu erst ab 2026 geben. (rei/dpa)
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