Kuntz ist „beeindruckt“ und beobachtet besondere Szene in der HSV-Kabine
Fünf Punkte, Tabellenplatz 13 und erst acht Gegentore – obwohl das schwerste Spiel der Saison mit dem Auftritt beim FC Bayern München (0:5) schon absolviert ist: So lautet die HSV-Bilanz nach den ersten fünf Spieltagen. Eine ordentliche Ausbeute nach dem großen Kader-Umbruch im Sommer und der holprigen Vorbereitung. Auch Stefan Kuntz ist mit der Entwicklung zufrieden. Eine Sache hat dem Sportvorstand beim jüngsten 0:0 am Sonntag bei Union Berlin besonders gut gefallen.
„Es war natürlich der Wunsch, dass man eine Entwicklung sieht. Jetzt fand ich, dass die Schritte schon relativ groß waren. Wenn man immer noch bedenkt, wie lange einige erst zusammen spielen oder zusammen trainieren, dann haben wir das echt extrem gut hingekriegt“, sagt Kuntz mit etwas Abstand über den Auftritt in Berlin.
Nur sechs Teams haben weniger Gegentore als der HSV
Überzeugt haben die Hamburger in der Hauptstadt vor allem mit einer sehr kompakten und konzentrierten Defensivleistung. Es war bereits das zweite Spiel ohne Gegentor. Insgesamt haben nach fünf Spieltagen nur sechs Bundesliga-Teams weniger Treffer kassiert. Angesichts der nahezu komplett neu aufgestellten Defensive ist das überraschend.
Kuntz lobt Gemeinschaft und Stimmung in der Kabine
Eine hohe Leistungsbereitschaft und ein immer besser funktionierendes Zusammenspiel sind für Kuntz die Gründe. „Wir haben in Berlin außergewöhnlich viele Spieler in der Mannschaft gehabt, die schon stark an den 100 Prozent vom Leistungsvermögen gespielt haben“, sagt er. Dazu betont der 62-Jährige: „Was mir noch besser gefallen hat: Man hat schon eine Gemeinschaft gesehen auf dem Platz. Das war die Basis.“

Sogar noch mehr gefallen hat dem HSV-Boss in Berlin eine Szene nach dem Abpfiff. „Das war die Stimmung in der Kabine“, sagt Kuntz und erklärt: „Das war so nach dem Motto: Es war irgendwie mehr drin. Wir waren nicht zufrieden, weil wir auswärts einen Punkt geholt haben – sondern wir haben gemerkt, dass wir so, wie wir gespielt haben, eigentlich noch mehr hätten erreichen können. Das haben wir auch ein bisschen als Anspruch genommen für die nächsten Spiele. Das finde ich immer cool, wenn so etwas aus der Mannschaft herauskommt.“
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Für Kuntz ein gutes Zeichen für die Zukunft. Nur mit dieser Einstellung wird sich die Mannschaft weiterentwickeln. Besonders groß ist laut ihm der Anteil des Trainerteams um Merlin Polzin, dessen Arbeit und Konsequenz der Sportvorstand als „beeindruckend“ bezeichnet. Dabei geht es für ihn auch um die Bereitschaft zur eigenen Entwicklung und die Umsetzung eigener Ideen. Kuntz: „Dieses Paket passt im Moment extrem gut, und trotzdem wissen wir dann auch: Fußball ist ein Ergebnissport – bei uns vielleicht ist es in dieser Konstellation ein bisschen anderer Ergebnissport, aber wir sind froh, dass wir diese Punkte jetzt so haben, wie sie im Moment dastehen.“
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