SC Magdeburg Torhüter Sergey Hernández Ferrer jubelt.

Magdeburgs Torhüter Sergey Hernández jubelt – auch nach dem Halbfinale der Klub-WM? Foto: imago/Jan Huebner

„Skurriles Bild“: Magdeburg spielt Klub-WM in Geisterstadt ohne Fans

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 Der SC Magdeburg steht im Halbfinale der Klub-WM. Dort kommt es am Dienstag zur Neuauflage des Vorjahresfinales gegen den ungarischen Titelverteidiger Veszprem HC.

Die Szenerie ist einer Weltmeisterschaft unwürdig – doch die Geisterkulisse soll die Magdeburger Handballer auf ihrer Jagd nach dem Wüsten-Jackpot nicht aufhalten. „Natürlich wünschen wir uns eine bessere Zuschauerresonanz“, sagte SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt am Montag und berichtete von einem „skurrilen“ Bild in der noch namenlosen neuen Hauptstadt Ägyptens.

Großer Handball, kleines Publikum

Magdeburg gegen Veszprem, aktueller Champions-League-Sieger gegen amtierenden Weltmeister, Neuauflage des Vorjahresfinales: Ein Duell, das am Dienstag (16.15 Uhr/Dyn) großen Handball verspricht, findet praktisch ohne Öffentlichkeit statt. Kaum Zuschauer verliefen sich bislang in die Halle. Und das dürfte bei den Finalspielen nicht anders werden.

Wie auch? In der Geisterstadt, rund 50 Kilometer östlich von Kairo, wo in naher Zukunft die Regierung des nordafrikanischen Landes sitzen soll, wohnt kaum jemand. Viele der gigantischen Bauten sind noch nicht fertiggestellt oder sie sind kaum bewohnt. „Es ist auf jeden Fall mal interessant, aber es ist auch sehr einsam hier“, erzählt Schmedt.

Üppige Prämien fürs Podium

Die Begleitumstände spielen für die Magdeburger um Trainer Bennet Wiegert am Dienstag aber eine untergeordnete Rolle. Ihr Motto: Revanche nehmen für die bittere Niederlage im Endspiel 2024 (33:34 nach Verlängerung) und der Einzug ins Finale, in dem dann wahrscheinlich der FC Barcelona warten würde. „Absolut, das ist das nächste Ziel“, sagte Schmedt und gab seinem Team eine klare Zielvorgabe mit auf den Weg. Mit Blick auf die für Handballverhältnisse üppigen Prämien wäre es „wirtschaftlich sinnvoll, zumindest Dritter zu werden“.

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Doch das Team aus Sachsen-Anhalt will, natürlich, mehr. Für den Titelgewinn werden satte 350.000 US-Dollar ausgezahlt, der Zweite bekommt 150.000, für den dritten Platz gibt es immerhin noch 50.000. Neben dem Titel gehe es für den SCM aber auch um „einen positiven Flow“ für die kommenden Wochen und Monate, bekräftigt Schmedt.

Fünfte Finalteilnahme in Serie möglich

Im ersten Schritt strebt Magdeburg, Weltmeister der Jahre 2021, 2022 und 2023, die fünfte Final-Teilnahme in Serie an. Zwar kostete das 36:26 im letzten Gruppenspiel gegen Sharjah SC mehr Kräfte als gedacht. Am Ende zählte für Wiegert aber nur der ungefährdete Gruppensieg. „Wir sind sehr glücklich, unseren Weg in das Halbfinale gefunden zu haben“, sagte der Coach.

Wiegert ist heiß. Heiß auf den Wüsten-Jackpot. (sid/sd)

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