HSV bei Union Berlin: Darum waren die Ultras 20 Minuten lang nicht zu hören
Die Alte Försterei ist ganz sicher eines der stimmungsvollsten Stadien der Republik. Aber: Am Sonntagabend, als der HSV in Köpenick antrat (Liveticker auf MOPO.de), war es in den ersten 20 Minuten so ruhig, wie schon lange nicht mehr. Weil die Fans beider Lager sich zu einem Schulterschluss der besonderen Art entschieden.
HSV-Ultras bei Union Berlin: 20 Minuten Schweigen
Auch im HSV-Block, der normalerweise auswärts proppevoll gefüllt ist, taten sich nach dem Anpfiff der Partie noch enorme Lücken auf. Die untersten Treppenstufen, auf denen zahlreiche Mitglieder der aktiven Fanszene stehen sollten, blieben zunächst verwaist. Erst nach 20 Minuten füllte sich der Block komplett. Aber warum?
Ausschlaggebend war wohl ein Einsatz der Polizei. Gegen 18 Uhr rückten die Beamten am Bahnhof Jannowitzbrücke aus und stoppten eine S-Bahn. Etwa 200 Union-Fans wurden wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch und Körperverletzung kontrolliert. Die Folge: Mehrere Bahnlinien mussten ihren Verkehr eine Weile lang einstellen.
HSV-Fanszene solidarisiert sich mit Union-Anhängern
Das wiederum hatte zur Folge, dass zahlreiche Union-Anhänger zu spät an der Alten Försterei auftauchten. Der harte Kern der aktiven HSV-Fanszene soll sich mit ihnen solidarisiert haben. Zudem soll die von den Gästen vorbereitete Choreo länger als üblich kontrolliert worden sein.
Ultras marschieren geschlossen ins Stadion ein
Da die Ultras stets geschlossen ins Stadion einmarschieren, warteten diejenigen Fans, die pünktlich am Stadion erschienen waren, auf ihre Mitstreiter.
Choreo und Protest-Banner nach der Pause
Deshalb blieb es im HSV-Block zunächst deutlich ruhiger als sonst. Das änderte sich nach rund 20 Minuten – dann ging sowohl im Heimbereich wie auch im Auswärtsblock die Post ab. Nach der Pause entrollten die HSV-Fans dann auch ihre mitgebrachte Choreo. Zudem war ein Banner zu lesen, das die späte Anstoßzeit an einem Sonntagabend kritisierte: „Eingeführt für Europapokalteilnehmer – umgesetzt für FCU-HSV – Lügner, Heuchler, Fußballfeinde.“
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