Verkehrstote in Hamburg – Symbolfoto eines zerstörten Fahrrads auf einer Straße.

Ein zerstörtes Fahrrad liegt auf der Straße an der Unfallstelle nach einem tödlichen Fahrradunfall (Archivbild). Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Warum muss immer erst jemand sterben?

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„Lieber schleichen statt Leichen!“ – mit diesem Spruch protestierten vor 44 Jahren in Ottensen Anwohner für Tempo 30 auf der Holländischen Reihe. Über Jahre wurden hier Menschen an-, über- und totgefahren, doch die Politik ignorierte alle Vorstöße, den Verkehr auf der schmalen Durchgangsstraße zu entschärfen. Bis Marvin starb: Der Siebenjährige wurde von einem Opel getötet, sein Freund Malte schwer verletzt. Plötzlich ging alles ganz schnell – und erstmals galt auf einer Hamburger Hauptstraße Tempo 30.

Verkehrstote in Hamburg: Nicola auf der Stresemannstraße

Wer aber dachte, ein Umdenken hätte eingesetzt, hatte sich getäuscht. Auf der Stresemannstraße musste 1991 erst die neunjährige Nicola von einem viel zu schnell fahrenden Laster totgefahren werden, bis der Senat nach wochenlangen Protesten Tempo 30 einführte.

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Und so ist es bis heute. Im Januar 2023 musste erst eine junge Mutter auf ihrem Fahrrad in der HafenCity sterben, bis die Verkehrsführung an der Ampel verändert wurde – davor wurden alle Warnungen der Anwohner vor der gefährlichen Stelle ignoriert. Im September 2024 wurde eine 71-Jährige in einer Baustelle am Baumwall totgefahren. Vergeblich hatte der Fahrradclub zuvor auf die gefährliche Streckenführung hingewiesen. Nach dem Unfall wurde diese geändert.

Farmsen-Berne: Warnungen ignoriert, Frau stirbt

Und auch auf die Gefährlichkeit der Kreuzung in Farmsen-Berne, wo jetzt eine 75-Jährige tödlich verletzt wurde, hatte zuvor eine Anwohnerin hingewiesen. Aber auch da war ja noch niemand gestorben.

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