HSV III gegen Harksheide

Im Vorjahr kassierte der HSV III zu Hause gegen Harksheide (2:4) eine von 29 Niederlagen der Saison. Foto: IMAGO / Lobeca

Auflösungs-Erscheinungen! HSV tritt nach 0:9-Klatsche nicht zum Derby an

Aufstieg in die Oberliga, Hamburger Pokalsieger gegen den FC St. Pauli: Im Mai 2024 war der HSV auf dem Gipfel – nun droht der ganz große Absturz. Die Rede ist von den dritten Herren der Rothosen, die seit der HSV-Plus-Ausgliederung 2014 die stärkste Fußballmannschaft des eingetragenen Vereins (Bundesliga-Profis und U21 sowie die Erstliga-Frauen zählen zur HSV Fußball AG) sind.

Das letzte Spiel war schwer zu ertragen: Mit 0:9 ging der HSV III beim Reserve-Team des Eimsbütteler TV unter, in Landesliga-Spielen kassierte das Team schon 36 Treffer. Weitere kommen erst mal nicht hinzu: Das „ganz kleine Derby“ bei St. Pauli III am Freitag wurde abgesagt. Wie und ob es weitergeht, ist unklar.

Trainer Jannik Paulat warf bereits sein Handtuch, sein Interims-Nachfolger Gökhan Sel stellte gegenüber dem Portal „fussifreunde.de“ fest: „Es fehlt einfach an der Einstellung. Der unbedingte Wille ist aktuell nicht vorhanden.“ Nach dem Abstieg aus der Oberliga im Sommer sind nur sechs Spieler geblieben, die Neuzugänge scheinen überfordert, die Trainingsbeteiligung ist gering. Ein Teufelskreis, der mit jeder weiteren deutlichen Pleite immer schwerer durchbrochen werden kann.

Mit Präsident Jansen gewann der HSV den Holsten-Pokal

Dass ausgerechnet St. Paulis Dritte nun vergeblich auf den HSV wartet, ist aus Sicht der Rothosen besonders bitter. Im Mai 2024 standen sich beide Teams im Endspiel des Holsten-Pokals gegenüber, mit dem damaligen Vereinspräsidenten Marcell Jansen setzte sich der HSV auf dramatische Weise mit 9:8 nach Elfmeterschießen durch.


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Nach dem Derby-Pokalsieg lief nicht mehr viel: Aus der Oberliga stieg der HSV III mit 29 Niederlagen in 34 Partien sang- und klanglos ab, Tiefpunkt war ein 0:9 beim Beinahe-Absteiger FC Türkiye. Ein Ergebnis, das sich am vergangenen Sonntag in Eimsbüttel wiederholte. „Ich muss jeden Einzelnen fragen, ob er überhaupt noch Fußball spielen möchte“, beschrieb Coach Sel bei den „Fussifreunden“ die Situation.

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Ein Absturz des HSV III wäre auch fußballhistorisch zumindest eine Randnotiz. Nach der umkämpften Ausgliederung von Profis und älterem Leistungs-Nachwuchs 2014 suchten zahlreiche „HSV-Rebellen“ unter den Fans entweder beim HSV III oder beim neu gegründeten HFC Falke Zuflucht. Während die Dritte strauchelt, spielen die Falken mit sechs Siegen aus sechs Spielen gerade um den Aufstieg mit. Es wäre der Aufstieg in die Landesliga, aus der sich der HSV III derzeit eher früher als später verabschiedet.

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