Superstar aus Schweden: Die Kunsthalle zeigt Bilder von Anders Zorn
In Deutschland ist er nur wenig bekannt. Und das völlig zu Unrecht: Denn Anders Zorn (1860-1920) war ein Virtuose der Farbe, ein Meister des Lichts – seine Werke faszinieren noch heute mit ihrer Intensität. Gemälde und Aquarelle des schwedischen Künstlers sind jetzt in der Kunsthalle zu sehen.
Keine Frage, Anders Zorn schafft es, den Moment zu packen, das flüchtige Gefühl. Seine Bilder treffen ins Herz und beantworten vielleicht auch die ganz große Frage, was es bedeutet, Mensch zu sein. Zorn, 1860 geboren, war in Schweden ein Superstar der Malerei. Um 1900 wurde er auch in den USA zum Künstler-Star, wo er die High Society inklusive zweier Präsidenten porträtierte.
150 Werke in Ausstellung
In Deutschland ist seine Kunst selten zu sehen – vor Jahren war er in Lübeck ausgestellt und nun wieder erstmals in der Kunsthalle. 150 Arbeiten werden präsentiert, darunter Hauptwerke wie der „Mittsommertanz“, heute eine Ikone schwedischer Kunst. Anders malte Menschen, aber auch Landschaften, bäuerliche Szenen, Alltagsbeobachtungen, Akte in der Natur und viel auch auf seinen häufigen Reisen.

Auf Einladung des damaligen Kunsthallen-Direktors Alfred Lichtwark malte Zorn im Winter 1891/92 in Hamburg. Auch diese Hafen-Bilder sind Teil der Ausstellung, deren Leihgaben aus Berlin, Boston, Florenz, Genf, Göteborg, Helsinki, Mora, New York, Stockholm und Washington stammen.
Ein Meister des Lichts
Was begeistert uns heute an diesen Bildern? Vielleicht ist es die Leichtfüßigkeit, mit der sie uns begegnen. Sie entwickeln eine heute selten gewordene leuchtende impressionistische Verführungskunst, die wir in Deutschland etwa aus dem Werk Max Liebermanns kennen. Dieser war übrigens ein Förderer des Schweden, der nicht nur in Öl malte, sondern auch flirrende Aquarelle schuf.
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Spannend ist auch die Geschäftstüchtigkeit des Künstlers: Er gilt heute als erster „Global Player“ der Kunst-Moderne. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog. Doch man muss die Bilder – natürlich – im Original gesehen haben.
Kunsthalle: Bis 25.1., Di-So 10-18 Uhr (Do 21 Uhr), 16/8 Euro, kunsthalle-hamburg.de

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