600 Beamte bei bundesweiter Razzia im Einsatz: Betrüger lockten Opfer in Sex-Falle
Großrazzia gegen mutmaßliche Betrügerbande: Auch in Hamburg rückten am Mittwochmorgen die Ermittler an und durchsuchten mehr als 50 Wohnungen. Im Zentrum der Ermittlungen: ein bundesweit agierendes Netzwerk von Betrügern und Erpressern, das seine Opfer mit sexuellen Dienstleistungen köderte.
Mit einem Großaufgebot sind Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen gegen eine bundesweit agierende Bande mutmaßlicher Betrüger und Erpresser vorgegangen. Rund 600 Einsatzkräfte durchsuchten gleichzeitig mehr als 50 Wohnungen in mehreren Bundesländern – auch in Hamburg.
Erpresser erbeuteten sechsstellige Summe
Im Visier der Ermittler stehen laut Staatsanwaltschaft mehr als 70 Männer und Frauen, die sich zusammengeschlossen haben sollen, um über Internet-Plattformen Kontakte mit sexuellem Hintergrund anzubieten. Den überwiegend männlichen Opfern seien sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung versprochen worden, die jedoch nie stattfanden.
In einigen Fällen gingen die Täter noch weiter: Sie sollen ihre Opfer erpresst haben – mit der Drohung, intime Informationen in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen oder mit Anzeigen. So erbeuten die Erpresser eine Summe im sechsstelligen Bereich – mindestens. Die Staatsanwaltschaft geht von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Betroffene aus Scham schweigen.
Bargeld, Goldbarren und Luxusuhren sichergestellt
Bei den Einsätzen wurden Bargeld im fünfstelligen Bereich, Goldbarren, Luxusuhren sowie zahlreiche Unterlagen zu Kontobewegungen sichergestellt. Außerdem beschlagnahmten die Ermittler Hunderte Datenträger, die nun ausgewertet werden.
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Die Durchsuchungen fanden unter anderem in Flensburg und Umgebung, in Lübeck, Neumünster, Dithmarschen, im Saarland, in Baden-Württemberg, in Bremerhaven und in Hamburg statt. Weil ein Großteil der Verdächtigen aus Flensburg und dem Großraum stammt, leitet die Staatsanwaltschaft in Flensburg die Ermittlungen. Zu weiteren Details äußern sich Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit nicht, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden. (zc)
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