„Schadet Ansehen des Fußballs!“ Spielergewerkschaft attackiert den DFB
Die Spielergewerkschaft VDV hat den DFB zu einem Umdenken bei der Werbung für Sportwettenanbieter aufgefordert. Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Glücksspielsucht verlangte die Gewerkschaft in einer Mitteilung am Mittwoch eine deutlich bessere Prävention im Fußball.
„Es kann nicht sein, dass der DFB in seiner Satzung die ,Unterstützung einer wirksamen Suchtprävention‘ als Ziel ausgibt und gleichzeitig in exorbitantem Maß Werbeflächen für Sportwettenanbieter verkauft“, sagte der VDV-Vizepräsident und ehemalige Bundesliga-Profi Maik Franz. „Der DFB schadet damit dem gesellschaftlichen Ansehen des Fußballs und bereichert sich auf Kosten glücksspielsüchtiger Menschen und derer Familien.“
Die Sponsoringpartner aus der Sportwettenbranche verfügen über umfassende Werberechte bei DFB-Wettbewerben und Nationalmannschaften, darunter Bandenflächen im Stadion, digitale Kanäle und die Nutzung offizieller Logos.
VDV: Glücksspielsucht ein „Massenphänomen“
Franz warnte zudem vor den Folgen: „Glücksspielsucht ist leider zu einem Massenphänomen geworden, sie führt zur Verarmung und ist der Nährboden für Beschaffungskriminalität. Im Fußball gibt es bekannte Fälle, bei denen Spieler im Zusammenhang mit einer Glücksspielsucht Spiel- und Wettmanipulation begangen haben. Von Sportwetten geht bekanntlich eine besonders hohe Suchtgefahr aus. Durch die omnipräsente Werbung werden schon Kinder und Jugendliche getriggert.“
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Auch die Maßnahmen des Verbandes zum Schutz vor Glücksspielsucht hält er für „völlig unzureichend“. Dies gelte „nicht nur für den Profibereich, sondern auch für Amateure und Jugendspieler. Hier bedarf es einer kompletten Neuausrichtung“. (sid/sd)
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