„Tut weh, aber auch gut“: Blessin sah in St. Paulis Stuttgart-Pleite auch Positives
Das Letzte, was man den Protagonisten vorwerfen kann und konnte, ist eine unrealistische Einschätzung der Situation. Selbst nach den Erfolgen zum Saisonauftakt waren alle beim FC St. Pauli bemüht, verbal eher Bremse als Gaspedal zu betätigen. In der Folge der ersten Niederlage fiel die allgemeine Analyse noch deutlich kritischer aus als zuvor. Wobei: Eine nicht ganz unbedeutende Person fand auch einen positiven Aspekt in Bezug auf die Zukunft.
Ob Eric Smith („Wir müssen die Basics hinbekommen, sonst kannst du in dieser Liga kein Spiel gewinnen“), Hauke Wahl („Wenn wir unsere hundert Prozent nicht erreichen, dann haben wir keine Chance, in der Bundesliga ein Spiel zu gewinnen“) oder Nikola Vasilj („Von Beginn an haben wir die Basics vermissen lassen“) – die Profis fanden deutliche Worte für ihre Vorstellung beim 0:2 von Stuttgart. Und auch der Coach war naturgemäß nicht begeistert.
St. Pauli hatte sich in Stuttgart „mehr vorgestellt“
„Es fühlt sich nicht gut an, zu verlieren“, befand Alexander Blessin. „Wir hätten gerne gewonnen und uns ein schönes Punktepolster erarbeitet.“ Doch der 52-Jährige war wenig überrascht davon, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, und konnte dem Rückschlag dann auch was Gutes abgewinnen. „Es tut jetzt weh, wir haben uns mehr vorgestellt. Aber es tut auch gut, auch wenn sich das für den Moment blöd anhört, dass wir genau wissen, wo wir herkommen, was wir erreichen wollen.“
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Wobei er damit gar nicht einmal seine Schützlinge in erster Linie ansprach. „Ich glaube, von den Jungs her waren wir immer klar im Kopf“, sagte Blessin. „Aber es sollte jetzt auch den Letzten klar sein, dass wir nicht irgendwelche Luftschlösser bauen wollen.“ Wie inzwischen quasi üblich in der Branche, wurde der Kiezklub nach dem starken Saisonstart teils schon in den Kampf um die europäischen Plätze gelobt. Dorthin also, wo der VfB Stuttgart zu Hause ist. Und dass es noch ein großer Satz ist in der Entwicklung, dieses Niveau zu erreichen, dürfte seit Freitagabend aller Welt gewahr sein.
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