Dirndl-Foto, Messer, E-Scooter: Neue Wiesn-Regeln – das kann richtig teuer werden
Ein Maß zu viel, die Lederhose verrutscht – und dann mit dem gemieteten E-Scooter nach Hause? Damit ist es jetzt vorbei. Weil zu viele Wiesn-Besucher in den vergangenen Jahren nicht nur betrunken, sondern auch noch elektrisch unterwegs waren, zieht die Stadt München die Bremse: Nach 17 Uhr ist Schluss mit Leih-Scootern rund um die Theresienwiese. Das besagt das neue Sicherheitskonzept für das weltweit größte Volksfest.
Mit einer Ausweitung des Messerverbots vom unmittelbaren Festgelände auf das Umfeld der Theresienwiese wurden die bewährten Maßnahmen nachgeschärft, wie Polizei-Vizepräsident Christian Huber bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des Polizeipräsidiums und des Kreisverwaltungsreferats der Stadt München sagte. Jenseits der erweiterten Verbotszone für Waffen und gefährliche Gegenstände bleibt es aber im Großen und Ganzen bei den bisherigen Verboten und Vorschriften.
So wird es wie im vergangenen Jahr nicht nur Einlasskontrollen zum umzäunten Festgelände, sondern auch beschränkte Taschengrößen und ein Verbot von Drohnen und anderen Flugobjekten rund um die Wiesn geben. „Der Konsum von Cannabis ist auf dem kompletten Festivalgelände untersagt und wird auch nicht toleriert“, führte Huber zudem auf.
Keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne
„Wir gewährleisten mit unseren Einsatzmaßnahmen eine sehr hohe Sicherheit“, betonte der Polizei-Vizepräsident. Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es aber nicht; die Fachleute gehen angesichts der Bedeutung und Bekanntheit des weltweit größten Volksfestes von einer hohen abstrakten Gefährdungslage aus. „Es gibt allerdings keine konkreten Hinweise, dass Anschlagsszenarien oder was auch immer im Raum stehen“, unterstrich Huber.
Das könnte Sie auch interessieren: Datenschutz und bargeldloses Zahlen auf dem Oktoberfest
Ein besonderes Augenmerk haben die Einsatzkräfte dieses Jahr auf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. „Jede Belästigung und jede Tätlichkeit in diesem Bereich ist eine zu viel!“, betonte Huber. Auch das zunehmend häufiger vorkommende Fotografieren unter den Dirndlrock („Upskirting“) werde ganz klar verfolgt und könne mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Damit Betroffene von Belästigung und Gewalt auch Hilfe rufen können, wird es in den Festzelten heuer erstmals Ladestellen für Handys mit leeren Akkus geben.
Neue Regelung für E-Scooter
Neu ist in diesem Jahr auch die Regelung für E-Scooter, die rund um die Wiesn nach 17 Uhr nicht mehr abgestellt und ausgeliehen werden dürfen. Hintergrund sind zahlreiche – unzulässige – Fahrten betrunkener Festgäste in den vergangenen Jahren, die teils in schweren Verletzungen geendet haben.
Das Münchener Oktoberfest startet in diesem Jahr am Samstag, den 20. September, und endet am Sonntag, den 5. Oktober. (dpa/mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.