Benny Hoose, Trainer von St. Paulis U23

Trainer Benny Hoose fehlt St. Paulis U23 krankheitsbedingt auf unbestimmte Zeit. Foto: IMAGO / Lobeca

Unfreiwilliger Trainerwechsel und Fehlstart: Wie es bei St. Paulis U23 weitergeht

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Die Situation ist ausgesprochen komfortabel. Sieben Punkte nach drei Partien, dem BVB getrotzt, beim HSV gewonnen, Augsburg niedergerungen, Tabellenplatz vier – besser geht’s kaum. Wäre da beim FC St. Pauli nicht der kapitale Fehlstart der U23 in der Regionalliga, der jetzt einen Trainerwechsel nach sich zieht. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen.

Benny Hoose hatte am vergangenen Wochenende an der Seitenlinie gefehlt, war von Co Max Janta vertreten worden. Gesundheitliche Gründe hatte St. Pauli für Hooses Abwesenheit angegeben, und die erweisen sich leider als dergestalt gravierend, dass mit einer baldigen Rückkehr nicht zu rechnen ist. Somit war man auf dem Kiez zum Handeln gezwungen und hat in Ex-Profi Karsten Neitzel, der bereits als Scout für Braun-Weiß arbeitet, jemanden gefunden, der in die Bresche zu springen bereit ist. „Wir sind Karsten sehr dankbar, dass er sich in dieser ungewöhnlichen Situation ohne zu zögern zur Verfügung gestellt hat“, sagte Carsten Rothenbach, der Sportliche Leiter des U23-Teams.

St. Paulis U23 ist Letzter der Regionalliga

Losgelöst davon beschäftigt der tabellarische Status quo auch Alex Blessin. „Jetzt machen wir uns noch keine Sorgen, aber das ist natürlich etwas, wo wir drauf achten müssen“, sagte der Profi-Coach in Anbetracht der Lage. Zwei kümmerliche Pünktchen nach acht Partien hat die Nachwuchself gehortet, am vergangenen Wochenende auch das Kellerduell bei Aufsteiger Schöningen mit 1:3 verloren. Es läuten schon ein wenig die Alarmglöckchen, denn ein Absturz in die Oberliga wäre für die Reserve eines Erstligisten, in der junge Talente an die Profis herangeführt werden sollen, schon dramatisch.

Noch mehr Unterstützung von oben soll kommen. „Wir sind grad am Überlegen, wie wir das am geschicktesten machen können“, sagte Blessin und ergänzte: „Wir schicken ja schon Spieler runter, aber was soll man von ihnen erwarten? Sie sind 18 Jahre alt.“ Dass bei solch jungen Spielern das Selbstvertrauen nur überschaubar hoch ist, sei klar. „Da müssen wir ansetzen, dass sie durch einfache Sachen wie die Basics, wie Zweikämpfe, versuchen, Erfolgserlebnisse zu generieren.“

Kiezklub-Coach Alex Blessin glaubt an seine Talente

Beim Kiezklub sei man überzeugt, dass Spieler wie Marwin Schmitz, Nick Schmidt, Rawley St. John, Jannik Robatsch oder Jannik Westphal dort ihren nächsten Schritt machen. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass eine so junge Mannschaft sehr schnell dazulernt“, erläuterte Blessin. „Und das müssen sie auch einfach.“ Wobei Blessin aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer das für die Youngster werden kann. „Als ich noch Spieler war, hieß es gegen zweite Mannschaften: Immer drauf, einschüchtern, dann verlieren sie das Konzept. Da müssen sie jetzt halt dagegenhalten, das müssen sie lernen. Nur eben einen Tick schneller.“

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Selbst bei Aushängeschildern in Sachen Nachwuchsarbeit wie zum Beispiel Hertha BSC „war die Mannschaft anfangs immer im unteren Drittel. Es sei denn, es war ein Ausnahme-Jahrgang“. In der zweiten Saisonhälfte sei es dann immer besser gelaufen, aber: „Du musst natürlich gucken, dass du den Abstand nicht zu groß werden lässt.“

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