Mathias Pereira Lage im Kopfballduell mit Chrislain Matsima

Nicht nur am Boden ist Mathias Pereira Lage stark, er zieht auch Kopfballduelle wie hier gegen Augsburgs Chrislain Matsima (r.). Foto: IMAGO/KBS-Picture

„Das ist fantastisch!“ Wo St. Paulis Pereira Lage zu den Besten der Liga zählt

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Der Mann kann offensichtlich nur Vollgas. Als er längst auf dem Zahnfleisch unterwegs war, Dapo Afolayan schon zur Einwechslung für ihn bereit stand, sprintete Mathias Pereira Lage beim Spiel gegen Augsburg (2:1) einem Ball hinterher, den er gar nicht mehr kriegen konnte, um aber dafür zu sorgen, dass sein Augsburger Gegenspieler gleich wieder Druck verspürt. St. Paulis Neuzugang hat sich bereits in die Herzen der Fans gerannt, bekam bei seiner Auswechslung stehende Ovationen. Nur einer war nicht gut auf ihn zu sprechen.

„Ich habe mich schon geärgert“, sagte Danel Sinani, freilich im Scherz. Der Luxemburger hatte seinem Kollegen mit einem gefühlvollen Lupfer über den Gegenspieler eine Riesenchance aufgelegt, doch Pereira Lage war an FCA-Keeper Finn Dahmen gescheitert. Nicht zum ersten Mal nach Vorlage von Sinani. „Das war gegen den HSV auch so, da hat er das Eins-gegen-eins nicht reingemacht, jetzt schon wieder. Ich habe ihm gesagt: Das ist langsam zu viel“, witzelte er. „Aber nein, ich bin mir sicher, dass Mathias in den nächsten Spielen noch Tore machen wird.“

Kiezkicker Mathias Pereira Lage „wie diese Duracell-Maus“

Die, das unterstrich Alex Blessin „hat er sich immer verdient. Es ist unglaublich, er ist wie diese Duracell-Maus, die einfach läuft und läuft und läuft“. Und das wohlgemerkt fast immer in höchstem Tempo, was ihn zu den Besten der Liga macht in zwei Kategorien. Nach Leverkusens Nathan Tella hat Pereira Lage die meisten Sprints angezogen, in der Sparte „intensive Läufe“ liegt er hinter Daniel Svensson (BVB) und Leipzigs Ridle Baku auf Rang drei. Was nicht nur dem Trainer („Was er abruft, ist fantastisch!“), sondern auch besonders einem Kollegen mega Respekt abnötigt.


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„Ich glaube, Mathias ist heute 740.000 Kilometer gelaufen in die Tiefe“, staunte Hauke Wahl am späten Sonntagnachmittag. „Das ist wirklich geisteskrank. Es hat mich nicht gewundert, dass er nachher Krämpfe bekommen hat. Das tat mir auch ein bisschen leid, weil ich ihn da immer wieder reingeschickt habe und er ja immer von ganz links kommt.“ Doch das mannschaftsdienliche Verhalten und die Laufstärke sind nicht die einzigen Pluspunkte, die der Franzose in die Waagschale werfen kann.

St. Paulis Mathias Pereira Lage kann es auch mit dem Kopf

„Seine Kopfballstärke ist mir schon in der Vorbereitung aufgefallen“, erklärte Blessin, der spätestens seit Sonntag nicht mehr allein ist mit der Wahrnehmung. Pereira Lage gewann diverse Duelle in der Luft, „er hat immer ein gutes Timing, sowohl bei der Verlängerung nach vorne als auch beim Verteidigen“.

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Fehlt zum kompletten Glück also nur noch ein Treffer. Aber Danel Sinani wird sich nicht entmutigen lassen, seinem Kumpel weitere Gelegenheiten dafür aufzulegen.

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