Trainer Gerardo Seoane beim Spiel gegen Werder Bremen

Trainer Gerardo Seoane steckt mit Gladbach schon nach drei Spieltagen tief in der Krise. Foto: IMAGO/DeFodi Images

„Große Scheiße“: Werder stürzt Gladbach in die Krise – fliegt der Trainer raus?

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Borussia Mönchengladbach enttäuscht gegen eiskalte Bremer. Nach der heftigen Pleite wird es ungemütlich. Auch für Gerardo Seoane?

Das gellende Pfeifkonzert war unüberhörbar. Und als Gerardo Seoane mit versteinerter Miene in die Katakomben schlich, hallten bereits erste „Trainer raus“-Rufe durch den Borussia-Park. „Eine große Scheiße“ habe sich Borussia Mönchengladbach beim niederschmetternden 0:4 (0:2) gegen Werder Bremen zusammengespielt, schimpfte Robin Hack. Die harmlosen Fohlen blieben torlos, rutschten tiefer in die Krise – und erstmals seit zwei Jahren auf Rang 16 ab. Für Seoane dürfte es nach saisonübergfreifend zehn Spielen ohne Sieg ungemütlich werden.

Rocco Reitz bemängelt „halbherzige Zweikämpfe“

„Jetzt mit dem Finger auf andere zu zeigen, ist nicht der richtige Weg“, sagte Rocco Reitz bei DAZN. „Das ist zu wenig, es reicht nicht, wenn wir jeden Zweikampf nur halbherzig führen.“ Die Fans seien „natürlich angepisst“, sagte der Mittelfeldmann, betonte nach dem Gang in die Kurve aber: „Es gab aufmunternde Worte, dass wir weitermachen sollen.“ Man müsse nun „einen kühlen Kopf bewahren“, forderte Reitz.


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Samuel Mbangula (15.), Jens Stage (26.), Romano Schmid per Foulelfmeter (74.) und Justin Njinmah (81.) hatten Horst Steffen den ersten Sieg als Werder-Trainer beschert – und Bremen für einen eiskalten Auftritt belohnt. Die Borussia, für die Steffen einst als Spieler und Jugendtrainer gearbeitet hatte, blieb dagegen erst zum zweiten Mal in 58 Jahren Bundesliga in den ersten drei Begegnungen ohne Treffer – 1991/92 hatten die Fans sogar bis zum fünften Spieltag warten müssen. 

Boniface kommt erst nach 74 Minuten ins Spiel

Seoanes Team begann lauffreudig und druckvoll, Werder kam kaum zur Entfaltung – bis Mbangula an der Strafraumgrenze einfach abzog und der Ball über die Unterkante der Latte im Netz landete. Für den belgischen U21-Nationalspieler war es das erste Bundesligator.

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Der Schock saß: Gladbachs Druck ließ nach, Bremen durfte kontern. Während bei der Borussia Neuzugang Giovanni Reyna direkt in der Startelf stand und häufig den Ball forderte, saß Victor Boniface bei Werder zunächst auf der Bank. Benötigt wurde der Torjäger indes kaum: Stage nutzte die Tatenlosigkeit der Gladbacher Abwehr und schob flach ins lange Eck ein.

Gladbach-Fans: „Wir woll’n euch kämpfen sehen“

Die Fans der Fohlen reagierten mit nicht zu überhörenden Pfiffen, die Borussia mit guten Chancen. Doch auch Robin Hack blieb bei einem Schuss ans Außennetz (37.) und einem Kopfball (39.) glücklos. „Wir woll’n euch kämpfen sehen“, schallte es aus der Nordkurve, zur Pause wurde das Pfeifkonzert noch einmal lauter. Die Borussia kam wütend aus der Kabine, doch ein Tor wollte nicht fallen.

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Der angefressene Seoane lief an der Seitenlinie auf und ab und sorgte mit einem Dreifach-Wechsel noch einmal für Impulse. Einen Kopfball von Rocco Reitz kratzte Felix Agu von der Linie (69.), wenig später sorgte Schmid vom Punkt für die Entscheidung. Kevin Diks hatte zuvor Mbangula zu Fall gebracht. Unmittelbar nach dem Tor kam Boniface zu seinem Werder-Debüt – und legte prompt für Njinmah auf. (sid/mp)

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