Aboubaka Soumahoro hält sich sein Trikot ins Gesicht, daneben gucken William Mikelbrencis und Wared Omari frustriert

Die HSV-Defensive um Aboubaka Soumahoro, William Mikelbrencis und Wared Omari (v.l.) schluckte in München vier schnelle Gegentore. Foto: IMAGO/DeFodi Images

Nur Manuel Neuer stand im Weg: HSV-Lichtblick droht wieder die Bank

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Zwei HSV-Schüsse auf das Tor des FC Bayern verbuchte die offizielle Bundesliga-Statistik am Samstagabend. Insgesamt, wohlgemerkt. Und diese beiden Abschlüsse kamen von einem Profi, der nach mehr als drei Jahren in Hamburg noch immer auf seinen Debüttreffer wartet: William Mikelbrencis. Der Franzose war einer der Lichtblicke bei der 0:5-Niederlage, scheiterte zweimal an Manuel Neuer. Nun droht ihm schon wieder die Bank.

Es ist kein Geheimnis: Wäre Giorgi Gocholeishvili wegen seines Platzverweises beim Stadtderby (0:2) nicht gesperrt gewesen, dann hätte er in München gespielt. Merlin Polzin musste aber eine Alternative für die Position des rechten Schienenspielers präsentieren – und fand sie in Mikelbrencis. Der 21-Jährige hatte seinen Trainer zuletzt mit seiner Testspiel-Leistung gegen Hannover 96 (1:3) verärgert, dann aber im Training eine Reaktion gezeigt. Und auch sein Auftritt in der Allianz Arena dürfte Polzin gefallen haben. Denn Mikelbrencis nahm die Umstände an, fiel positiv auf.

Nur zwei HSV-Torschüsse – aber beide von Mikelbrencis

Statt den Schuss in Richtung langes Eck zu wählen, der für Keeper Neuer leichte Beute war, hätte Mikelbrencis bei einem HSV-Konter kurz nach der Pause lieber den Querpass auf Fábio Vieira wählen sollen (47.). Seinem ersten von zwei Torabschlüssen ging in der ersten Halbzeit aber eine starke Einzelaktion voraus: Nach einem tiefen Steckpass von Nicolai Remberg zog der Rechtsverteidiger in die Mitte, ließ so Josip Stanisic stehen. Und auch den gebürtigen Hamburger Jonatan Tah umkurvte Mikelbrencis in Münchens Strafraum noch. Einzig: Sein Versuch mit links, der das 1:2 aus HSV-Sicht bedeutet hätte, war zu unplatziert, als dass er Neuer ernsthafte Schwierigkeiten bereitete (18.).

HSV-Verteidiger William Mikelbrencis ging gegen Luis Díaz (l.) und Co. mutig zu Werke. imago images/Sven Simon
William Mikelbrencis im Zweikampf mit Luis Díaz
HSV-Verteidiger William Mikelbrencis ging gegen Luis Díaz (l.) und Co. mutig zu Werke.

Dennoch: Diese Szene machte den Hamburgern Mut – zumindest so lange, bis der Rekordmeister per Doppelschlag auf 4:0 stellte (26./29.). „Wir hatten schon zwei bis drei Dinger“, rekapitulierte Passgeber Remberg nach dem Abpfiff und dachte an genau diese Chance: „Ich habe Willi tief geschickt und er hatte dann fast ein Eins-gegen-eins mit dem Torwart.“ Neuer wehrte ab. Es war die erste von nur zwei Paraden des 39-Jährigen im Topspiel. Öfter musste er sich nicht auszeichnen – was allerdings nicht Mikelbrencis vorzuwerfen ist. Der Youngster ist im Normalfall einer der offensiv ungefährlichsten HSV-Profis, setzte auswärts beim Rekordmeister aber Akzente und gewann einige Duelle.

Startelf-Debüt in der 1. Liga – nun ist Gocholeishvili zurück

Laut den Daten von „Opta“ gewann Mikelbrencis nur einen seiner drei Zweikämpfe (Quote von 33,3 Prozent), der optische Eindruck von vor Ort sprach jedoch für ihn. Das bestärken diese Zahlen: 80 Prozent seiner Pässe (zwölf von 15) kamen an. Mit 39 Ballkontakten verbuchte er außerdem mehr als Vieira, der rechts vor ihm spielte (31).

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Mikelbrencis‘ Problem: Auch wenn er sich gegen Luis Diáz, Michael Olise, Serge Gnabry und Co. achtbar schlug, und das bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga, droht ihm wieder die Bank. Denn es käme überraschend, wenn Polzin am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim auf den nicht mehr gesperrten Gocholeishvili verzichten würde.

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