„Selten schlecht“: Weitsprung-Star Mihambo übt nach WM-Auftakt deutliche Kritik
Tokio-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat nach ihrer geglückten Qualifikation bei der Leichtathletik-WM in Tokio deutliche Kritik am Veranstalter geübt. „Die Organisation ist selten schlecht, wenn ich das so ehrlich sagen darf“, erklärte die 31-Jährige nach ihrem Sprung auf 6,63 Meter, mit dem sie das Finale am Sonntag (13.40 Uhr/ZDF und Eurosport) erreicht hatte. „Es sind viele Dinge, die nicht passen, ob das jetzt der Bustransport ist oder aber auch die Ernährung.“
So gebe es im Shinagawa Prince Hotel, in dem bei der Weltmeisterschaft alle rund 4000 Athletinnen und Athleten untergebracht sind, kaum vegetarische Alternativen. „Kein gekochtes Gemüse, es ist keine athletenfreundliche Ernährung“, sagte Mihambo. Als Veganerin müsse sie sich im Supermarkt selbst versorgen, glutenfreie Optionen gebe es gar nicht. „Was das angeht, ist das wirklich sehr schwach organisiert. Ich kann mir nicht erklären, warum man nach so vielen Meisterschaften, die man schon gemacht hat, hier bei null anfängt.“
Angst vor Corona geht in Tokio um
Sie selbst laufe in Anbetracht der Tatsache, dass alle Athleten an einem Ort untergebracht sind und „Erkältungsviren und Corona“ wieder Thema seien, im Hotel nur „mit Maske“ herum, sagte Mihambo. Ihr Coach Uli Knapp ist bereits erkrankt, er musste die Qualifikation am Samstag im Hotel verfolgen und wird wohl auch im Finale nicht im Stadion dabei sein können.

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Er ist Zahnarzt – und Busfahrer: Das Doppelleben von Stefan Schmidt
– Machtkämpfe im Milieu: Was hinter dem Mord in der Shisha-Bar steckt
– Wal-Skelette zur Rettung des Elbtowers? Die große Debatte um die Museums-Pläne
– Blocks letzte Patrone? Jetzt soll ein Ex-Regierungssprecher die Angeklagte retten
– Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
– 20 Seiten Sport: HSV bei Bayern: Das Duell der Gegensätze, der Volkspark wird 100 & die Wahrheit über St. Paulis Klassenkampf
– 28 Seiten Plan7: Mehr als 400 Shows beim Reeperbahn-Festival, Theaternacht für Abenteurer und Kultur-Tipps für jeden Tag
Neben der Ernährung kritisierte Mihambo zudem grundlegende organisatorische Abläufe. So zeugten kurzfristige Regeländerungen, etwa ein neuer Modus im Weitsprung-Finale, „nicht von einer guten Kommunikationsstrategie“. Erst drei Tage vor dem Wettkampf sei sie über ein neues Eliminierungssystem nach dem dritten Durchgang mit zehn, dann acht und schließlich sechs Finalistinnen informiert worden. Auch die Anreise zum Stadion und der Zugang für Trainer sorgten zu Beginn der Titelkämpfe in der japanischen Hauptstadt laut Mihambo für Probleme.
Das könnte Sie auch interessieren: „War dem Tod sehr nah“: Deutscher Olympia-Held mit dramatischen Worten nach WM-Start
Sprinterin Gina Lückenkemper äußerte ebenfalls Kritik an der Organisation. Die Bedingungen vor Ort seien „generell nicht die allereinfachsten“, sagte die ehemalige Europameisterin in der ARD. „45 Minuten Fahrt zum Warm-up-Track, dann von da aus fast eine Stunde vor dem eigentlichen Rennen in den Callroom – das ist gerade für uns, die halt auf die Bahn kommen und direkt rennen müssen, echt eine Herausforderung und keine einfache Aufgabe.“ (sid/mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.