Heizkörper

Ein Heizkörper wird reguliert. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Karl Schöndorfer

Temperaturen in Hamburg sinken: So gelingt der Start in die Heizsaison

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Die Nächte in Hamburg werden langsam frostiger – die Temperaturen sinken aktuell vielerorts schon unter 12 Grad Celsius. Für viele Haushalte heißt das: Bald startet die Heizsaison. Experten raten, nicht stur auf den Kalender zu schauen, sondern die Heizung nach den tatsächlichen Temperaturen einzuschalten. So lässt sich nicht nur frieren vermeiden, sondern auch unnötig Geld sparen.

Eigentlich beginnt die Heizsaison Anfang Oktober, wobei man sich nicht streng an ein Datum halten sollte. Besser man heizt abhängig von der jeweiligen Temperatur, rät die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „co2online“. Das ist sinnvoll, auch um unnötige Heizkosten einzusparen. Einige Dinge kann man auch schnell selbst erledigen.

Dabei müssen Mieter nicht frieren – sollte es vor dem 1. Oktober kühl sein. Denn Vermieter sind verpflichtet, die Heizung in Betrieb zu nehmen, wenn die Raumtemperaturen mehrere Tage hintereinander unter 18 Grad Celsius sinken, so der Berliner Mieterverein. 

Um den Anspruch durchzusetzen und Beweise zur Hand zu haben, sollten Mieter die Raumtemperatur messen, dokumentieren und ihren Vermieter schriftlich samt kurzer Fristsetzung auffordern, die Heizung kurzfristig einzuschalten.

Heizung entlüften spart Geld

Luft leitet Wärme schlechter als Wasser – daher sollte man den Heizkörper vor Start der Heizperiode entlüften, rät Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas (DVFG). Das können auch Laien zu Hause selbst machen. Wichtig dabei: die richtige Reihenfolge: 

Zunächst die Heizung und – wenn möglich – die Umwälzpumpe ausschalten. Dann am besten zuerst den Heizkörper entlüften, der sich entlang des Rohrstrangs unmittelbar in der Nähe der Heizungsanlage befindet. Nachfolgend mit den weiteren Heizkörpern fortfahren. Gibt es mehrere Stockwerke im Gebäude und steht die Heizungsanlage im Keller also ganz unten beginnen – und dann Stockwerk für Stockwerk nach oben arbeiten. Denn die Luft im System bewegt sich von unten nach oben. Und so geht es: 

  • Entlüftungsschlüssel, Lappen und Gefäß zum Auffangen des Wassers bereithalten.
  • Ventil mit dem Entlüftungsschlüssel gegen den Uhrzeigersinn langsam öffnen. Die Luft entweicht mit einem hörbaren Zischen.
  • Wenn konstant Wasser austritt, das Ventil schnell wieder schließen
  • Ventil mit dem Lappen abtrocknen.
  • Kontrollieren, dass das Ventil wirklich dicht verschlossen ist.

Wichtig: Nach dem Entlüften unbedingt den Wasserdruck der Anlage überprüfen – und gegebenenfalls Wasser nachfüllen, rät Markus Lau. Der Wasserdruck sollte sich im grün eingefärbten Bereich befinden – man kann ihn am Manometer der Heizungsanlage ablesen. 

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Bei moderneren Anlagen wird der Wasserdruck in der Regel auf dem Display angezeigt. Er sollte den Herstellerangaben entsprechen. Wer sich in Sachen Heizung und Wasser nachfüllen unsicher fühlt, zieht besser Fachbetriebe hinzu. Mieter wenden sich an ihre Hausverwaltung. 

Einstellungen überprüfen

Mit modernen Thermostaten lässt sich die Effizienz der Heizung steigern. Damit elektronische Thermostate optimal funktionieren, sollte man vor dem Start in die neue Heizsaison den Batteriestand und die Einstellungen zum Heizprofil prüfen, rät Lau. Denn voreingestellte Abwesenheitszeiten könnten sich verändern, wenn man nun – im Vergleich zur vergangenen Heizperiode – etwa mehr Zeit auf der Arbeit verbringt oder häufiger daheim ist.

Und dann sind da ja noch die Zahlen auf dem Schraubthermostat. Hier ein Überblick, was die einzelnen Einstellungen am Heizkörper bedeuten:

  • Das Sternchen steht für den Frostschutz – die Heizung läuft nur, wenn die Temperaturen unter etwa fünf Grad Celsius fallen
  • Stufe 1 – entspricht etwa 12 Grad Celsius
  • Stufe 2 – etwa 16 Grad Celsius
  • Stufe 3 – etwa 20 Grad Celsius
  • Stufe 4 – etwa 24 Grad Celsius
  • Stufe 5 – etwa 28 Grad Celsius

Übrigens: Bei den meisten Menschen liegt laut „Öko-Test“ die Wohlfühltemperatur zwischen 19 und 22 Grad. Wobei es im Bad gern ein wenig wärmer und in der Küche sowie nachts im Schlafzimmer etwas kühler sein darf. Für ungenutzte Räume sollte die Temperatur bei mindestens 15 Grad liegen – sonst kann sich Schimmel bilden. (dpa)

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