Zweites Zuhause gerettet – vorerst: Bedrohtes Stadtteilcafé muss doch nicht schließen
Für viele ist es eine wichtige Anlaufstelle, für manche sogar ein zweites Zuhause. Nach bangen Monaten gibt es gute Nachrichten am Osdorfer Born: Das Stadtteilcafé „Osborn53“ bleibt – vorerst.
Anfang Juli berichtete die MOPO von dem bewegenden Brief, den Gäste und Verantwortliche an die Abgeordneten aus dem Bezirk Altona geschrieben hatten. Ihr Appell: Dieser Treffpunkt darf nicht verschwinden! Für die Nachbarschaft ist das Café viel mehr als nur ein Ort, an dem man essen kann. Es ist das „Wohnzimmer des Osdorfer Borns“, ein Ort der Begegnung für Menschen, die sich woanders oft nicht willkommen fühlen. Und ein Ort mit Arbeitsplätzen für Langzeitarbeitslose.
Das Besondere: Hier muss niemand etwas bestellen, um bleiben zu dürfen. Das Café „Osborn53“ im Bürgerhaus Bornheide ist der einzige konsumfreie Treffpunkt im Viertel. Wer beim Mittagstisch knapp bei Kasse ist, zahlt eben weniger. Möglich ist das nur, weil das Projekt nicht von eigenen Einnahmen lebt, sondern auf Fördergelder angewiesen ist. Genau deshalb stand es zuletzt auf der Kippe. In der Förderung klaffte eine Lücke von 50.000 Euro im Jahr, der Bezirk konnte die Kosten nicht mehr allein stemmen. Ohne gesicherte Finanzierung hätte spätestens am 31. Dezember 2025 Schluss sein müssen.
Die Finanzierung ist vorerst gesichert
Jetzt steht fest: das Café „Osborn53“ ist gerettet! Die Behörden haben sich auf eine Lösung von Bezirks- und Landesseite geeinigt, die eine Finanzierung für drei Jahre gewährleistet. „Wir freuen uns sehr, dass sich die gemeinsamen Kraftanstrengungen gelohnt haben und das Café Osborn53 im Bürgerhaus Bornheide nun bis Ende 2028 finanziell abgesichert ist!“, sagen Filiz Demirel und Frank Schmitt, Wahlkreisabgeordnete für Altona West für die Grünen und die SPD Fraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft.
Freude auch in der Bezirkspolitik. „Die Rettung des Cafés ist ein großer Erfolg buchstäblich in letzter Minute. Ohne den engagierten Kampf vieler Bewohner:innen des Osdorfer Borns und des Stadtteilbeirats Borner Runde wäre das kaum möglich gewesen“, so Karsten Strasser, Fraktionschef der Linken in Altona.
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„Für die dort beschäftigten Mitarbeitenden, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger des Osdorfer Borns ist es eine großartige Nachricht, dass das Osborn53 erhalten bleibt“, heißt es vom Träger des Cafés, der „Kooperation Arbeiten, Lernen und Ausbildung e.V.“ (KoALA). Für den Träger bedeutet dies Planungssicherheit für die kommenden drei Jahre. (ch)
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