Tödlicher Anschlag: Palästinenser eröffnen Feuer an Bushaltestelle
Beim Anschlag zweier Palästinenser in Jerusalem sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Fünf Männer und eine Frau kamen nach Krankenhausangaben und laut Sanitätern ums Leben. Rund zehn weitere Menschen wurden verletzt, darunter mehrere schwer. Die beiden Attentäter wurden nach Polizeiangaben von einem Soldaten und bewaffneten Zivilisten erschossen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hielt nach dem Anschlag eine Sicherheitsberatung ab und besuchte den Ort des Anschlags. Sicherheitskräfte seien auf der Jagd nach mutmaßlichen Helfern der Attentäter, sagte Netanjahu. Dabei würden die Orte, aus denen die Täter kamen, eingekreist. „Wir werden jeden erreichen, der ihnen geholfen und sie ausgesandt hat, und wir werden noch härtere Schritte ergreifen“, sagte der Regierungschef. „Wir befinden uns im Krieg, in einem intensiven Krieg gegen den Terror an mehreren Fronten.“
Die israelische Armee war in den letzten Monaten bei zahlreichen Razzien vor allem im nördlichen Teil des besetzten Westjordanlands hart gegen militante Palästinenser vorgegangen. Dabei gab es immer wieder Tote und Festnahmen.
Täter schossen auf Wartende an Bushaltestelle
Nach Angaben der Polizei kamen die Täter zu einer Kreuzung im Norden Jerusalems und schossen auf Menschen, die an einer Bushaltestelle warteten. Ein Augenzeuge berichtete, sie hätten auch in einen Bus geschossen.

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sagte: „Dieser schockierende Anschlag erinnert uns einmal mehr daran, dass wir gegen das absolute Böse kämpfen. Die Welt muss verstehen, womit wir es zu tun haben – und dass der Terror uns niemals besiegen wird.“
Außenminister Johann Wadephul schrieb auf der Plattform X, er sei zutiefst schockiert über „den feigen Terroranschlag“. Der französische Präsident Emmanuel Macron mahnte eine politische Lösung für den Nahost-Konflikt an. „Die Gewaltspirale muss enden“, schrieb er auf X.
Sanitäter: Mehrere Verletzte am Boden
„Als ich am Einsatzort ankam, sah ich mehrere Schussverletzte am Boden liegen, einige von ihnen waren bewusstlos“, berichtete ein Sanitäter. „Ich leistete einem etwa 45-jährigen schwer verletzten Mann medizinische Hilfe.“ Der durch Schüsse getroffene Mann sei bei Bewusstsein gewesen und ins Krankenhaus gebracht worden.
An bestehenden Militärsperren in der Nähe von palästinensischen Ortschaften im besetzten Westjordanland, die zwischen Jerusalem und Ramallah liegen, wurde der Verkehr nach dem Anschlag gestoppt. In Kalandia habe es eine Razzia der Armee gegeben. Die Polizei hat nach eigenen Angaben einen Einwohner des arabisch geprägten Ostteils der Stadt festgenommen. Man prüfe den Verdacht, dass er an der Vorbereitung der Tat beteiligt war, hieß es in einer Mitteilung. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet habe man Ermittlungen aufgenommen, um alle Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen.
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Der israelische Außenminister Gideon Saar sagte bei einem Besuch in Ungarn, die Attentäter seien aus dem Gebiet unter Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde gekommen. Dies beweise einmal mehr, dass ein palästinensischer Staat „nur ein Ziel hätte, die Auslöschung des Staates Israel“. Er warf der Autonomiebehörde vor, sie unterstütze Terror und habe „einen Staat nicht verdient“. Die von Frankreich eingeleitete Initiative zur Anerkennung eines Staates Palästina sei ein „Fehler“, weil sie das Thema der unabhängigen Staatlichkeit von einem Friedensschluss mit Israel trenne, sagte Saar.
Israels Verteidigungsminister droht Hamas mit „Hurrikan“
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach unterdessen vor einem angekündigten tieferen Vorstoß der Armee in die Stadt Gaza eine scharfe Warnung an die islamistische Terrororganisation Hamas aus. «Heute wird ein gewaltiger Hurrikan über den Himmel der Stadt Gaza hereinbrechen und die Dächer der Terror-Hochhäuser werden beben», schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X.
„Dies ist die letzte Warnung an die Mörder und Vergewaltiger der Hamas in Gaza und in den Luxushotels im Ausland: Lasst die Geiseln frei und legt die Waffen nieder – oder Gaza wird zerstört und ihr werdet vernichtet“, schrieb Katz weiter. (dpa/mp)
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