Haus am Twistering

In einem Haus am Twistering fand die Polizei damals die tote Oma der Frau. (Archivild) Foto: André Lenthe

Frau (39) soll Oma (83) getötet und Pflegerin brutal verprügelt haben – Anklage

Im März nahm die Polizei eine verhaltensauffällige Frau am Neuwiedenthaler Teich fest. Kurz darauf entdeckten sie in der Wohnung der 39-Jährigen die Leiche ihrer 83-jährigen Großmutter. Offenbar hatte die junge Frau die alte Dame mit zahlreichen Messerstichen getötet. Auch eine Pflegerin soll sie zuvor mit einer Glasflasche verprügelt haben. Jetzt wird ihr der Prozess gemacht.

Einem Spaziergänger war die 39-Jährige am frühen Morgen des 13. März dieses Jahres am Neuwiedenthaler Teich aufgefallen. Sie hatte zunächst wild geschrien und schließlich eine Parkbank und einen Busch in Brand gesetzt. Beamte der zuständigen Wache am Neugrabener Markt nahmen die polizeibekannte Frau in Gewahrsam. Anschließend fuhren sie zur Wohnung der Frau am Twistering, wo sie – zumindest zeitweise – zusammen mit ihrer dementen und pflegebedürftigen Großmutter lebte.

Dort lag die alte Dame blutüberströmt auf dem Fußboden. Laut Anklage soll die 39-Jährige ihre Oma am Abend zuvor gegen 23.20 Uhr zunächst zu Boden gebracht und ihren Kopf wiederholt auf den Boden geschlagen haben. Anschließend soll sie mit einem Messer mehrfach auf sie eingestochen haben. Die Obduktion ergab zahlreiche Messerstiche im Oberkörper. Die Seniorin verblutete.


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Die Tatverdächtige wurde zunächst in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Am nächsten Tag entschied ein Richter, dass sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden soll. Laut Anklage soll sie die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben, weshalb die Staatsanwaltschaft die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt hat.

Großmutter (83) getötet: Enkelin (39) ab Donnerstag vor Gericht

Schon einen Monat zuvor soll die verhaltensauffällige Frau eine Pflegerin, die in das Haus wollte, angegriffen und schwer verletzt haben. Wie die Staatsanwaltschaft berichtet, schlug sie am 11. Februar gegen 18 Uhr mehrfach mit der Faust auf die Frau ein. Nachdem die verletzte Pflegekraft die Polizei gerufen hatte, schlug ihr die Frau das Handy aus der Hand und prügelte weiterhin so brutal auf sie ein, dass sie kurzzeitig das Bewusstsein verlor und zu Boden ging.

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Anschließend soll sich die Angeklagte auf sie gesetzt haben und ihr mehrfach mit einer Glasflasche gegen den Kopf geschlagen haben. Als die Frau wieder erwachte und sich wehrte, soll sie ihr mit einer Glasscherbe der zuvor zerbrochenen Flasche über das Gesicht gerieben haben. Das Opfer trug von der brutalen Attacke diverse Hämatome und Schnittwunden im Gesicht davon.

Immer wieder soll sich die Frau in der Vergangenheit verhaltensauffällig gezeigt und sogar für Polizeieinsätze gesorgt haben. Auch der Sozialpsychiatrische Dienst hatte bereits mit ihr zu tun. Doch oft sind den Mitarbeitern und Polizeibeamten die Hände gebunden, solange von einer psychisch auffälligen Person keine nachweisbare Gefahr für sich selbst oder Dritte ausgeht.

Am Donnerstag wird ihr vor dem Landgericht der Prozess gemacht. Im Sicherungsverfahren kann die Öffentlichkeit für die Hauptverhandlung oder für einen Teil davon ausgeschlossen werden.

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