Spieler der Hamburg Pioneers feiern die Meisterschaft

Party im Stadtpark! Bereits im zweiten Jahr haben die Pioneers die Meisterschaft in der GFL 2 Nord geholt. Foto: Tobias Lehmann

Relegation um den Aufstieg: Hat Hamburg bald ein neues Erstliga-Team?

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American Football langfristig zu etablieren, mit einem stabilen sportlichen sowie finanziellen Plan – daran sind schon viele gescheitert. Die Hamburg Pioneers, 1988 gegründet und damit der älteste Football-Klub der Stadt, sind da aber aktuell auf einem guten Weg, der mit der gerade gewonnenen Zweitliga-Meisterschaft nicht enden soll.

Die anfangs so gehypte European League of Football (ELF) könnte am vergangenen Sonntag mit dem Finale zwischen Stuttgart und Wien (24:17) das letzte Spiel ihrer Geschichte erlebt haben. Die Zukunft der Profi-Liga ist wie die der Hamburg Sea Devils absolut ungewiss. Die Pioneers werden es mit Interesse, aber auch dem gebotenen Abstand verfolgen.

Pioneers holten zwei Jahre nach Aufstieg den GFL-2-Titel

Denn für sie ist die Saison nach dem sensationellen Titelgewinn in der GFL 2 – nur zwei Jahre nach dem Aufstieg aus der Regionalliga – noch nicht beendet: Am 20. September steigt das Relegations-Hinspiel bei den Paderborn Dolphins, am 27. September (16 Uhr) fällt auf dem heimischen Kunstrasenplatz im Stadtpark (Jahnring 26) die Entscheidung. 

Die Pioneers halten auf dem Feld stets zusammen – und wollen auch in der Relegation gegen Paderborn jubeln. Jan Lehmann
Zwei Spieler der Hamburg Pioneers jubeln
Die Pioneers halten auf dem Feld stets zusammen – und wollen auch in der Relegation gegen Paderborn jubeln.

Cheftrainer Stefan Mau, der das 1000 Fans fassende Stadion mit mobiler Tribüne liebevoll „das kleine Wimbledon des Footballs“ nennt, sieht die aktuellen Erfolge der Pioneers als „Früchte harter Arbeit“ an. Der 64-Jährige betont im Gespräch mit der MOPO: „Den Grundstein dafür haben wir bereits in der Regionalliga gelegt, dort Strukturen für mittel- bis langfristigen Erfolg geschaffen.“

Ohne Ehrenamt ging es bei den Hamburg Pioneers nicht

Entscheidend ist dabei für die Herren, aber auch die sechs weiteren Teams, die allesamt zum SV Polizei Hamburg gehören, die ehrenamtliche Arbeit der fleißigen Helfer:innen an Spieltagen und im Trainingsbetrieb. „Alle packen mit an, anders geht es bei uns nicht“, sagt Birte Steinhöfel, die im Vorstand sitzt und als Spielerin mit den Amazons wie schon 2023 die Frauen-Meisterschaft holen will. „Wir sind wie eine große Familie.“

Diese hat zuletzt Zuwachs erhalten, in Form von ehemaligen Spielern der Sea Devils. Coach Mau betont, man habe diese nicht abgeworben. „Die hatten einfach Bock drauf, das spricht auch für uns.“ Mit Geld können die Pioneers ohnehin nicht locken, außer den wenigen Import-Spielern wie US-Quarterback Raleigh „Trey“ Yeldell („Er ist unser Leader“) wird keiner bezahlt. Der Fokus liegt im Kader klar auf Hamburger Jungs wie dem pfeilschnellen Running Back Malik Schachner. Viele sind schon seit Jahren dabei. Mau: „Das macht uns stolz.“

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Das trifft auch auf die Relegation gegen Paderborn zu. „Wir werden die ärgern“, ist Mau sicher. Offen dagegen, ob die echte Pionierarbeit im Erfolgsfall in die erstklassige GFL führen würde. Die Lizenz, das Stadion, die Kohle – alles Dinge, mit denen sich die Stadtpark-Footballer beschäftigen, wenn es soweit sein sollte. Schritt für Schritt.

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