Blick auf den Eingang der Kinder- und Jugendklinik der Universität Rostock, wo mehrere Patienten wegen des Verdachts auf Ehec behandelt werden.

Blick auf den Eingang der Kinder- und Jugendklinik der Universität Rostock, wo mehrere Patienten wegen des Verdachts auf Ehec behandelt werden. Foto: Jens Büttner/dpa

Zahl der Ehec-Erkrankten steigt – Behörden sprechen jetzt von Ausbruch

Aufgrund der zunehmenden Zahl von schweren Verläufen nach Ehec-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern sprechen die Behörden mittlerweile von einem Ausbruch der Infektionskrankheit. Hintergrund sind die schweren Erkrankungsfälle mit dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) bei Kindern, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) sagte. 

„Angesichts der Zahl der aktuell vermehrt auftretenden schweren Erkrankungsfälle (HUS) bei Kindern, die sich ausschließlich in Mecklenburg-Vorpommern angesteckt haben müssen, muss von einem Ausbruch ausgegangen werden“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde.

Mit Stand Mittwoch wurden den Angaben zufolge fünf neue Ehec-Fälle gemeldet, vier Fälle mit der HUS-Komplikation. Es handelt sich ausschließlich um Kinder im Alter von 1 bis 9 Jahren. Vier Fälle gehören zu anderen Bundesländern (2x Berlin, 1x Brandenburg, 1x Nordrhein-Westfalen), ein Fall wurde aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim gemeldet. In der Gesamtzahl ist ein von der Schweriner Stadtverwaltung gemeldeter Fall bereits berücksichtigt. 

19 Patienten werden stationär behandelt

Insgesamt habe sich die Anzahl der Erkrankungen seit Mitte August auf 31 Ehec-Fälle erhöht, davon zwölf mit der Komplikation eines HUS. Das Syndrom kann zur Zerstörung der roten Blutkörperchen, Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren führen.


MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

Gefährlicher E-Bike-Boom: Warum wir strengere Regeln brauchen
Marode Gebäude, Aufnahmestopp: Die großen Probleme im Tierheim Süderstraße
Erzkonservatives Weltbild: Radikale Freikirchen locken immer mehr junge Menschen
Agententhriller und Familiendrama: Darum ist der Block-Prozess so faszinierend
Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
20 Seiten Sport: Das Bundesliga-Comeback der HSV-Frauen, Vuskovic, Vieira und Sambi Lokonga im Check & die Folgen von St. Paulis Topstart
28 Seiten Plan7: Ganz Hamburg feiert beim Reeperbahn-Festival mit, der Heaven Can Wait-Chor im Stadtpark & Kultur-Tipps für jeden Tag


19 Betroffene werden stationär behandelt. Ein Ausbruch durch eine Infektionskrankheit liegt laut Robert Koch-Instituts (RKI) vor, wenn die Anzahl von Personen mit einer bestimmten Infektionskrankheit in einer Region und/oder einem Zeitraum die erwartete Anzahl dieser Erkrankungen übersteigt.

Die Ursache der Ehec-Infektionen ist den Angaben zufolge weiter unklar. Das Lagus arbeite eng mit den zuständigen Gesundheitsämtern sowie dem RKI zusammen, um die Fälle genau zu untersuchen und um eine mögliche Infektionsquelle zu finden. Die Lebensmittelbehörden seien ebenfalls in die Ermittlung des Ausbruchs involviert. Ein Lebensmittel als Auslöser konnte bisher nicht identifiziert werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburgs Vorzeigebüro: Flüsterwände, Eltern-Kind-Zone und nur jeder Zweite hat Platz

Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krank machende Stämme dieses Darm-Bakteriums, das vor allem bei Wiederkäuern vorkommt. Die Mikroben produzieren sogenannte Shigatoxine: starke Zellgifte, die bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS verursachen können. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test