„Bedeutet mir unfassbar viel“: Wie Wahl den Derby-Sieg als Hamburger Jung erlebte
Aus einem Team der vielen Nationen sticht er hervor, vor allem an Abenden wie dem des 29. August. Für Hauke Wahl war der Derby-Sieg des FC St. Pauli beim HSV als gebürtiger Hamburger ein noch speziellerer Moment als für all seine Mannschaftskollegen.
„Es bedeutet mir unfassbar viel“, sagte der 31-Jährige nach der Partie. „Als Hamburger Jung habe ich das Derby immer miterlebt, es waren für mich immer besondere Spiele.“ Und das war in diesem Fall natürlich nicht anders. „Ich glaube, wenn man heute raus geschaut hat aus dem Fenster, dann war schon extrem viel los. Als unser Bus losgefahren ist, gab es viele Reaktionen – gute und natürlich auch schlechte. Aber das zeigt einfach, wie viel dieses Derby dieser Stadt bedeutet.“ Das zu gewinnen, gerade als Hamburger, „ist etwas sehr Besonderes für mich“.
Hauke Wahl mit Lobeshymne auf St. Paulis Fans
Was auch auf die Feier-Szenarien nach Schlusspfiff mit den über 6000 eigenen Anhängern zutraf. „Unfassbar“, sei das gewesen, sagte Wahl und setzte zu einer generellen Lobeshymne an. „Wir haben Fans, die immer zu uns stehen. Auch letztes Jahr, gerade in Phasen, in denen es schwierig war.“ Jetzt sei es einfach mal ein Moment gewesen, wo man als Mannschaft was zurückzahlen konnte. „Die Fans sind sehr glücklich, und das macht uns auch glücklich. Als kleiner Junge hat man davon geträumt, solche Erlebnisse zu haben vor den Fans, mit den Fans zu feiern. Es war sehr, sehr schön.“
Kiezkicker Hauke Wahl „zu alt“ für eine Siegerparty
Potenziert wurde all dies dadurch, dass die Kiezkicker mit einem fehlerfreien Innenverteidiger Hauke Wahl eine famose Darbietung abgeliefert hatten. „Wir haben einen extrem guten Job gemacht gegen den Ball“, befand er. „Mit dem Ball haben wir es immer wieder geschafft, aus dem Gegenpressing des HSV zu spielen, haben uns immer wieder Möglichkeiten erspielt.“ So habe man „extrem viele klare Chancen“ gehabt sowie gut verteidigt, „auch wenn wir da immer noch ein bisschen Nachholbedarf haben“, urteilte er. „Da sehe ich uns noch nicht ganz so stark wie letztes Jahr. Aber wir waren einfach eine Mannschaft, eine Einheit auf dem Platz.“
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Alles zusammen genommen eigentlich Grund genug, sich im Kreis der Kollegen noch ein paar Siegerpils zu gönnen und mal Fünfe gerade sein zu lassen. Zumal es Wahls erster Derby-Sieg gewesen ist, in der 2. Liga hatte es zu Hause ein 2:2 und auswärts eine 0:1-Niederlage gegeben. Aber: „Ich bin zu alt dafür“, sagte Wahl und lachte. „Das Spiel verlangt einem schon viel ab, deswegen werde ich nach Hause zu meiner Familie und versuchen, irgendwann einzuschlafen.“ Ob das geklappt hat und wenn ja, wie süß die Träume waren, ist nicht überliefert.
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