„Jetzt ist es an der Zeit“: HSV-Frauen bereit für den Bundesliga-Start
Vor dem Bundesliga-Start bereist Sophie Hillebrand die norddeutsche Provinz. Nach einer Trainingswoche im ostholsteinischen Malente ging es am Samstag ins friesische Varel: Dort gewannen die HSV-Kickerinnen ihre Generalprobe gegen den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen mit 4:1. Am 7. September um 16 Uhr wird es im Volksparkstadion gegen den VfL Wolfsburg ernst.
„Ich will gut ankommen und mit meiner eigenen Leistung dazu beitragen, dass wir unsere Punkte holen“, sagt die 24-jährige Mittelfeldakteurin, die wie ihre Mitspielerinnen Melanie Brunnthaler, Mária Mikolajová und Laura Sieger ihrer Trainerin Liése Brancão vom SKN St. Pölten nach Hamburg gefolgt ist – auch wenn sie beim österreichischen Dauermeister noch einen Vertrag besaß. „Für mich war klar, dass ich mich verändern und den nächsten Schritt im Ausland gehen will“, erklärt die Oberösterreicherin: „Der HSV ist ein unglaublicher Verein mit großer Tradition, der extrem gute Möglichkeiten bietet.“
Sophie Hillebrand freut sich auf die Challenge beim HSV
Und der sich 13 Jahre nach dem Rückzug aus der Bundesliga in der neuen alten Spielklasse erst einmal zurechtfinden muss. „In Österreich war es cool, immer vorneweg zu gehen“, blickt Hillebrand auf ihre drei Jahre in St. Pölten zurück: „Aber es herrschte auch immenser Druck, die Erwartung: Ihr müsst, ihr werdet gewinnen. Dadurch war der Wert von manchen Siegen nicht mehr so groß.“
Das wird beim HSV anders sein, schon ein Unentschieden zum Auftakt gegen Wolfsburg wäre ein Erfolg. „Dass wir gleich einen starken Gegner haben, sehe ich eher positiv“, lässt sich Hillebrand nicht entmutigen: „Dort gab es einen Umbruch, aber natürlich sind sie trotzdem die Favoritinnen.“ Ein richtig starkes Wolfsburg erlebte sie kurz vor Weihnachten 2022: Auf der Ersatzbank sah sie, wie die „Wölfinnen“ ihr Champions-League-Spiel in St. Pölten mit 8:2 gewannen.
Hillebrand dürfte beim HSV zur Stammspielerin werden
Nicht zur Nachahmung empfohlen, aber auch lange her. Auf der Bank muss Hillebrand lange nicht mehr Platz nehmen: Im Frühjahr feierte sie ihr Debüt in der Nationalelf, im Sommer wurde sie zur zweitbesten Spielerin der österreichischen Liga gewählt. „In der Champions League haben wir schnell gemerkt, dass man sich pushen muss, um mitzuhalten“, sagt Hillebrand, die in der Königinnenklasse mit St. Pölten zuletzt Manchester City (2:3 nach 2:1) an den Rand einer Niederlage gebracht hat: „Die Bundesliga wird eine coole Herausforderung sein.“
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Coach Brancão experimentierte in der Vorbereitung zunächst viel, im ersten Test nach dem Trainingslager – einem 0:1 gegen RB Leipzig – zeichnete sich aber eine Stammformation ab, in der Hillebrand und ihre drei Gefährtinnen aus St. Pölten vertreten sind. „Das Trainingslager in Malente war wichtig, um uns als Team noch besser zusammenzufinden“, resümiert Brancão: „Jetzt ist es an der Zeit, dass wir unsere Spielanlage optimieren. Wir wissen, was wir wollen, was wir können, und woran wir noch arbeiten möchten.“
Gegen Heerenveen legte Hillebrand schnell los und traf schon in der zweiten Minute nach Zuspiel von Lotta Wrede zum 1:0. Mit Victoria Schulz, Sophie Profé und Mia Büchele erzielten drei Spielerinnen aus dem Aufstiegsteam die weiteren Tore für den HSV.
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