Nahe dem Oppietimum! St. Pauli-Zugang erlebt „Wahnsinn“ am Millerntor
Sie wissen schon, warum sie ihn geholt haben. Natürlich. Und sie haben beim FC St. Pauli alles dafür getan, Louis Oppie nicht die Rolle als Eins-zu-eins-Nachfolger von Philipp Treu aufzubürden, damit er sich in Ruhe einfinden kann – und weil er ein ganz anderer Typ Schienenspieler ist. Beim 3:3 gegen den BVB wurde deutlich: Der Mann passt herausragend ans Millerntor.
„Normalerweise merke ich nicht, was um mich herum passiert“, sagte der ehemalige Bielefelder in Bezug auf die euphorische Stimmung. „Aber spätestens nach dem Elfmeter zum 2:3 hat man gespürt, wie laut das Stadion werden kann. Wie ein zwölfter Mann im Rücken, der alle nochmal nach vorne pusht. Das war Wahnsinn.“ Schon zuvor hatten die Fans auch seine Leistung mehrfach honoriert, wenn sich Oppie mal wieder mit allem, was er hatte, in die Zweikämpfe mit Dortmunds Yan Couto geworfen hatte.
St. Paulis Louis Oppie mit klasse Zweikampfquote
Unterm Strich stand für den 23-Jährigen eine großartige Quote in den persönlichen Duellen, 83 Prozent davon konnte der Blondschopf siegreich gestalten. Ähnliches kannte man auch von seinem Vorgänger, den es bekanntlich zum SC Freiburg zurückzog, und mit dem man Oppie dennoch nicht vergleichen kann. Warum, das war vor allem in der ersten Hälfte gegen Dortmund offensichtlich.
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Immer wieder hatte er da auf der linken Bahn für Unruhe beim Gegner gesorgt, harmonierte prächtig, vor allem mit Joel Chima Fujita, dessen Steckpässe auf Oppies Laufwege perfekt abgestimmt waren. Die Sache hat nur noch einen Haken, und für den kann der Linksfuß gar nichts: Wie schon im Pokalspiel gegen Norderstedt rauschte eine ebenso flache wie scharfe Hereingabe von ihm einen Meter vorm BVB-Gehäuse parallel zur Torlinie durch, ohne dass sich ein Abnehmer dafür gefunden hatte.
Ärgerlich, aber es kann ja noch nicht alles perfekt laufen, findet Oppie: „Ich hoffe, dass in Zukunft jemand da sein wird, der den Fuß hinhält und dass wir dadurch ein paar Tore machen können.“
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