Guilerme Ramos bejubelt sein Ausgleichstor in Pirmasens

Die Erleichterung muss raus: Guilerme Ramos (r.) bejubelt sein Ausgleichstor in Pirmasens, später traf auch noch Ransford Königsdörffer. Foto: WITTERS

Bleibt er am Ende doch beim HSV? So sind die Transferpläne mit Ramos

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Erst am Mittwoch bittet Merlin Polzin seine Mannschaft wieder zum Training in den Volkspark, bis dahin nutzen gleich mehrere HSV-Zugänge die freie Zeit, um ihre Umzüge vorzubereiten. Raus aus dem Hotel, hinein in die eigenen vier Wände – dann kann das Abenteuer HSV so richtig beginnen. Geht es nach den Wünschen der Klubverantwortlichen, dürften in Kürze aber auch wieder einige Wohnungen frei werden. Mehrere Profis sollen den Verein verlassen, darunter auch Gui Ramos, der erste HSV-Held der noch frischen Spielzeit. Oder kommt es doch noch zur überraschenden Wende?

Hätte der HSV Ramos am vergangenen Sonntag in Pirmasens nicht dabeigehabt, wären dem Verein Hohn und Spott mal wieder sicher gewesen. Erst der Kopfballtreffer des in der Schlussphase eingewechselten Portugiesen rettete die Rothosen in die Verlängerung. Dort traf dann Ransford Königsdörffer zum 2:1 und sicherte dem HSV den Einzug in die zweite Pokal-Runde.

Ramos köpfte das erste HSV-Tor dieser Pflichtspiel-Saison

Durchaus ein Glanzstück, das Ramos in Sachen Entschlossenheit ablieferte. Doch bereits unmittelbar nach dem Spiel stellten Sportvorstand Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin fest, dass der 28-Jährige dennoch keine Zukunft in Hamburg haben dürfte. „Ich glaube nicht, es wird schwer“, erklärte Kuntz. Polzin ergänzte: „Er hätte auch gern mehr Spielzeit. Wir haben ein klares Gespräch geführt.“

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Warum aber möchte der HSV Ramos abgeben, obwohl der Portugiese unter Beweis stellte, dass er einen Wert für den Verein haben kann? Ein, zwei dieser Ramos-Momente in der Bundesliga könnten dem Verein im wohlmöglich beinharten Abstiegskampf durchaus helfen.

Auch Schonlau, Hefti und Jatta sollen den HSV möglichst schnell verlassen

Tatsächlich sollen es nicht nur die HSV-Entscheidungsträger sein, die einen Transfer bevorzugen würden. So soll Ramos selbst den Wunsch in sich tragen, Hamburg verlassen zu wollen. Anders als etwa seine Kollegen Sebastian Schonlau, Silvan Hefti oder Bakery Jatta, die der Verein ebenfalls gern abgeben würde.

Bei Ramos ist die Situation eine andere. „Gui hat keine leichte Saison hinter sich“, stellte Polzin in Pirmasens fest. Nach seiner sehr durchwachsenen Leihsaison beim portugiesischen CD Santa Clara, mit nur zehn Pflichtspieleinsätzen und insgesamt 720 Einsatzminuten, sehnt er sich nach mehr Spielzeit. Angesichts der Gefahr, eine weitere Saison mit nur wenig Einsatzzeit vor sich zu haben, fürchtet Ramos, dass seine Karriere nachhaltig ins Stocken geraten könnte. Umso weniger Spielzeit, desto weniger Interesse anderer Vereine, lautet seine Denkweise.

Der HSV will noch einen zusätzlichen Innenverteidiger verpflichten

Dazu kommt: Der Abwehrmann kennt die Transferpläne der HSV-Bosse und weiß, dass in diesem Sommer noch ein weiterer Innenverteidiger verpflichtet werden soll. Dann wäre Ramos hinter Daniel Elfadli, Jordan Torunarigha, Warmed Omari, Aboubaka Soumahoro und dem Neuen nur noch die Nummer sechs im internen Ranking und hätte große Probleme, es überhaupt in den Spieltagskader zu schaffen.

Daniel Elfadli (l.) klatscht in Pirmasens mit Guilherme Ramos ab. WITTERS
Daniel Elfadli klatscht in Pirmasens mit Guilherme Ramos ab
Daniel Elfadli (l.) klatscht in Pirmasens mit Guilherme Ramos ab.

Und doch ist ein Verbleib des in Lissabon geborenen Lockenkopfs nicht ausgeschlossen. Bislang hält sich das Interesse anderer Vereine in Grenzen. Speziell deutsche Vereine scheinen Ramos nicht auf dem Zettel zu haben. Dessen Manko: Je öfter er in der Vergangenheit spielte, desto häufiger schlichen sich Fehler in sein Spiel ein. Dieser Eindruck scheint haften geblieben zu sein – trotz des Treffers in Pirmasens. Aktuell sprechen Ramos‘ Agenten lediglich lose mit ausländischen Vereinen.

Lösen Ramos und der HSV den Vertrag auf?

Der letzte Ausweg für den HSV und Ramos könnte eine Vertragsauflösung und die Zahlung einer Abfindung sein. Ein ähnliches Modell ist auch bei Schonlau möglich, sollte der Ex-Kapitän bis zum 1. September keinen neuen Verein finden.

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Noch stehen die Entscheidungen aus. Und so könnte es durchaus noch zu einem weiteren Ramos-Moment kommen. Sollte sich der HSV bis zum Liga-Start am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) in Gladbach nicht verstärken und Ramos dann noch HSV-Profi sein, dürfte er erneut im Kader stehen. Wozu das führen kann, wenn es hinten raus eng wird, sah man in Pirmasens.

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