Ausgaben für Sozialhilfe steigen drastisch – Dressel mit deutlicher Ansage
Die Ausgaben für Sozialhilfe sind im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Die Sozialhilfeträger gaben 2024 20,2 Milliarden Euro netto aus und damit 14,8 Prozent mehr aus als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Alle einzelnen Leistungsarten nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch stiegen demnach an.
Mit 11,4 Milliarden Euro floss mehr als die Hälfte der Ausgaben in die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Das waren 13,3 Prozent mehr als 2023.
Die Nettoausgaben für Hilfe zur Pflege stiegen um 17,7 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Für die Hilfe zum Lebensunterhalt wurden mit 1,6 Milliarden Euro 11,1 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr.
Ausgaben für Gesundheit steigen um fast 20 Prozent
Die Hilfe zur Gesundheit, zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten und in anderen Lebenslagen stieg um 19,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.
Gesondert erfasst wurden die Eingliederungshilfen für Menschen mit Behinderungen nach dem Neunten Buch Sozialgesetzbuch. Hierfür wurden im vergangenen Jahr 28,7 Milliarden Euro ausgegeben, das waren 12,9 Prozent mehr als 2023. Nicht berücksichtigt wurden Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch, also etwa die Grundsicherung für Arbeitssuchende.
Finanzsenator Dressel warnt vor Ausgabenschock
„Bund, Länder und Gemeinden müssen den Anstieg bei den Sozialleistungen dringend in den Griff bekommen – dabei geht es nicht um Kürzungen, sondern um die Begrenzung des Anstiegs!“, erklärte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Montagmorgen. „Auch die SPD darf das nicht schulterzuckend hinnehmen, sondern sie muss das bei den notwendigen Sozialstaatsreformen selbst forcieren! Diese Anstiege bei den gesetzlichen Leistungen nehmen uns die nötige Handlungsfähigkeit, damit die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt und die Infrastruktur saniert wird.“ (afp/mn)
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